Skitouren
Lawinensuchfeld am Falkert für Übungszwecke
Beim ersten Skitouren Lehrpfad Kärntens auf der Heidi Alm Falkert ist nun auch ein permanentes Lawinensuchfeld integriert.
FALKERT. Immer mehr Menschen entdecken die Faszination, das winterliche Gebirge fernab des Pistentrubels mit Tourenski zu entdecken. Eine gute Ausrüstung allein ist aber kein Garant fürs Gelingen einer Skitour, bei der von Geh- und Fahrtechnik bis zur Lawinengefahr allerlei zu beachten ist. Einen Einstieg bietet der Skitouren-Lehrpfad am Falkert.
Touren ohne Tortur
„Die Grundidee ist es, Einsteigern von Beginn an richtig die Freude an diesem Sport zu vermitteln! Denn wer sich mit Halbwissen auf Skitour begibt, der läuft Gefahr, dass er sich erst mal fürchterlich plagt und die ersten ein bis drei Touren zur Tortur werden!“, sagt Lukas Köfer, Geschäftsführer der Skilifte am Falkert und Initiator des Skitouren-Lehrpfads.
Die beliebte Skitour durch das Sonntagstal ist dafür prädestiniert und bietet Beginnern im Skitourengehen die Möglichkeit über die Piste des Falkertspitzlifts abzufahren.
Entlang der Route sind sechs Skitour-Info-Point-Tafeln aufgestellt, welche die Skitourengeher mit den wichtigsten Informationen, wie Lawinenwarnstufen, Lawinenverschüttetensuchgerät Prüfer (LVS- Check), Ausrüstungstipps bis hin zum richtigen Spitzkehrengehen versorgen.
Der Skitouren-Lehrpfad im Heidi Alm Skipark ist der einzige seiner Art in Kärnten und steht der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung!
Ein Lawinensuchfeld
Darüber hinaus können Tourengeher am neu installierten Lawinensuchpfad für den Ernstfall üben. "Wir haben ein permanentes Feld eingerichtet. Dort sind in verschiedenen Schneetiefen Sender versteckt, die mit dem Suchgerät aufgespürt werden sollen", erklärt Köfer. "Auf diese Weise können Tourengeher selbst die Erfahrung machen, wie sich Schnee im Falle eines Lawinenabgangs verhält und wie die lebensrettenden Geräte funktionieren."
Die Benutzung der Pfade ist kostenfrei. Es wird um eine kleine Spende gebeten.
"Der Berg ist kein Sportgerät"
Als schwierig bezeichnet Roland Gutzinger, Instruktor für Hochtouren und Naturschutzreferent beim Alpenverein Feldkirchen, die Situation in den Bergen im heurigen Winter. "Es ist zwar schön zu sehen, wie die Leute wieder Lust auf die Natur bekommen, dennoch rate ich davon ab, sofort Skitouren im freien Gelände zu unternehmen. Diese sollten auf jeden Fall erst gemacht werden, wenn grundlegende Fähigkeiten beherrscht werden. Es reicht nicht aus, sich einfach eine teure Ausrüstung zu besorgen."
Solide Tourenplanung
Zur sicheren Durchführung eine Skitour zählen für Gutzinger neben einer soliden Tourenplanung Interpretation des Lawinenlageberichts, Einschätzen von Gelände, Hangneigung und Schneeverhältnissen und das Beherrschen der Notfallausrüstung. "Wer das nicht kann, sollte sich entweder einer geführten Gruppe anschließen oder sich auf absolute Modetouren oder Pistentouren beschränken", betont er. "Zur Bewegung in der freien Natur gehören für mich aber auch Respekt und Rücksicht. Das sind unter anderem vernünftiges Parken, das Einhalten von Sperrgebieten – Fütterungen, Aufforstungen – und auch einmal bei der Hütte oder beim lokalen Wirten einzukehren. Wer den Berg ausschließlich als Sportgerät sieht, sollte lieber im Fitnessstudio bleiben." Da Kurse im Moment schwierig bis gar nicht durchzuführen sind, ist der Lehrpfad am Falkert eine Alternative. "Der Skitouren-Übungsparcours ist gut geeignet, um Grundzüge des Skitourengehens zu erlernen", sagt Gutzinger. "Gut ergänzt wird das durch die Pieps Art Station, mit der die Suche nach Verschütteten geübt werden kann."
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Von Station zu Station durch den Schnee
Die beschilderte Strecke ist in sechs Sektionen eingeteilt und verläuft abseits der gesicherten Pisten durch das Sonntagstal.
1. Station: Tour & Ausrüstung
1.875 m Seehöhe beim Falkertsee
Einprägen der Tour
Kontrolle der Notfallausrüstung
2. Station: Sicherheitscheck
Kontrolle der Lawinenwarnstufe
LVS Checker
3. Station: Gehen mit Ski
Mit Tourenski und Fellen richtig gehen
Benützung der Steighilfe
4. Station: Bogentreten
Richtungsänderung im flachen bzw. mittelsteilen Gelände
5. Station: Spitzkehre
Richtungsänderung im steilen Gelände
6. Station: Abfahrtstipps
Falkertspitz auf 2.308 Meter Seehöhe
Vorbereitung für die Abfahrt, Abfahrtsmöglichkeiten
Dauer: ca. 1,5 h
Strecke: ca. 2,5 km
Starthöhe: 1.875 Meter
Gipfelhöhe: 2.308 Meter
Höhenunterschied: 433 Meter
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