Bischof Alois Schwarz: "Wahrhaftige Liebe ist mit Opfern verbunden"

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WOCHE: Zu Ostern erinnern wir uns an das Leiden und Sterben Jesu - sehen Sie die Bereitschaft in der heutigen Gesellschaft für andere Unangenehmes auf sich zu nehmen?

BISCHOF SCHWARZ: Es gibt viele Menschen, die für andere alles einsetzen und sich aufopfern. Jesus von Nazareth hat auch sein Leben ganz den Menschen geschenkt. Er war immer für die anderen da. So war er auch bereit, für die Liebe zu den Menschen zu sterben. Jesus, der Sohn Gottes, ist den Menschen in seiner Liebe treu geblieben, auch wenn es ihm dabei das Leben gekostet hat.

Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht, Opfer zu bringen, um anderen zu helfen?

Kein Mensch kann ohne das Opfer anderer leben. Vielleicht sagen wir statt Opfer lieber Zuneigung und Hingabe, dann sehen wir, dass jeder Mensch darauf angewiesen ist. Jede wahrhaftige Liebe ist mit Opfern verbunden. Die Liebe zu einem Menschen schenkt große innere Kräfte der Fürsorge. Viele setzen sich in ihrer Hilfsbereitschaft mit ihrer ganzen Kraft ein und ermöglichen so ein geglücktes Leben.

Sind Sie in einer Gesellschaft der sogenannten "Ich AGs" mit der Bereitschaft zur Solidarität zufrieden?

Menschen bleiben einander immer Liebe schuldig. Es gibt immer zu wenig Solidarität und Liebe. Wir leben immer wieder auch auf uns selbst bezogen. Wo ich mich aber ändere und solidarisch lebe, wird die Welt ein wenig menschlicher.

Was kann man tun, um Solidarität zu steigern?

Liebe entzündet sich an der Liebe. Solidarität entsteht durch Solidarität. Wer anderen hilft, der motiviert zu helfen.

Die Auferstehung Jesu ist eine hoffnungsvolle Botschaft für uns Christen. Kann es Erlösung ohne Leid geben?

Mit der Auferstehung Jesu ist es Gott gelungen an einem Menschen zu zeigen, dass es möglich ist, nichts für sich selbst zu behalten oder auf sich selbst bezogen zu leben, sondern alles dafür herzugeben, dass die Liebe sich durchsetzen kann, selbst gegen den Tod. Jesus hat die Liebe Gottes gelebt und hat so eine neue Schöpfung des Menschen ermöglicht. Durch sein Leiden für den Menschen hat Gott uns erlöst und einen Neuanfang des Lebens geschenkt. Göttliche Liebe erlöste durch das Leiden.

Was können Leidende aus ihrem Leid lernen? Was kann Kraft geben?

Wofür jemand leidet, das vergisst er nie. Leidende haben oft eine große Kraft und geben denen, die mit ihnen leben, sehr viel Trost. Kraft im Leiden kann der Glaube geben, dass Jesus Christus nahe ist und in letzter Einsamkeit unsichtbar sehr liebevoll die Hand reicht und sagt: Ich bin bei dir.

Papst Franziskus geht in seinen ersten Tagen im Amt auf die Armen und Schwachen zu. Ein Beispiel und Vorbild für die Kärntner Kirche?

Es ist eine Freude, zu sehen, wie Papst Franziskus das Evangelium lebt und den Menschen nahe ist. Wir fühlen uns in unserer Sorge um die Armen nicht nur bestätigt, sondern vor allem ermutigt, in unserer caritativen Arbeit noch mehr Wachsamkeit für Notleidende zu zeigen, also gelebte Nächstenliebe zu praktizieren.

Sehen Sie sich durch die Gesten und Worte von Papst Franziskus im Leitbild der Katholischen Kirche in Kärnten "bestätigt"? Gewinnt es zusätzlich an Bedeutung?

Unser Leitbild „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“ wird uns von Papst Franziskus vorgelebt. In unserem großen Vorhaben, eine einladende Kirche zu sein, in der gebetet und so miteinander umgegangen wird, dass sich keiner ausgeschlossen fühlt , sehen wir in Papst Franziskus ein großes Vorbild.

Auch Kärnten steht nach der Landtagswahl vor einer "Erneuerung". Was wünschen Sie sich - gerade vor dem Hintergrund der Osterbotschaft - für das Land und seine Menschen?

Die christlichen Kirchen in unserem Land stärken das Menschsein in Solidarität und Aufmerksamkeit füreinander und fördern die Humanität. Mit Ostern feiern wir das Leben, das stärker ist als der Tod. Und das braucht unser Land: eine Botschaft mit neuer Lebensperspektive in kreativem Umgang miteinander zu größerer Menschlichkeit.

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