„Dörfler läuft zur Höchstform auf"

Valentin Inzko lobt LH Dörfler (FPK) | Foto: KK
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WOCHE: In Kärnten sprechen immer mehr von einer Ortstafellösung bereits 2011. Manche sogar „Mitte 2011“ – teilen Sie den Optimismus?
Inzko: Optimismus ist eine schöne menschliche Eigenschaft, aber auch eine, die jeder Diplomat besitzt. Als Kärntner und Volksgruppenangehöriger sollte ich Realist sein, aber ich glaube, ich bin diesmal beides.

LH-Stv. Scheuch meinte im WOCHE-Gespräch, über die Lösung müsse in den betroffenen Gebieten abgestimmt werden. Ist das für Sie vorstellbar?
Mir ist nicht bekannt, dass in Österreich über Urteile des Verfassungsgerichtshofes oder Bestimmungen des Staatsvertrages eine nachträgliche Abstimmung in Gemeinden stattfindet. Da müsste diesbezüglich wohl die Verfassung geändert werden. Außerdem wurde in Bleiburg, Globasnitz und anderswo oder im Burgenland, wo Tafeln bereits stehen, ebenfalls nicht darüber abgestimmt. Aber was LH-Stv. Uwe Scheuch wahrscheinlich gemeint hat ist, dass versucht werden soll, in den betroffenen Gemeinden für die angestrebte Lösung eine maximal breitflächige Zustimmung zu erzielen. Da wäre ich voll mit ihm. Außerdem gibt es in Südkärnten irgendwie eine jährliche „Abstimmung“ im Schulbereich, wo bereits knapp 50 % der Eltern ihre Kinder freiwillig zum zweisprachigen Unterricht anmelden, auch deutschsprachige.

Sehen Sie Differenzen oder eine Zwei-Firmen-Strategie bei den FPK-Spitzen Scheuch und LH Dörfler?
Dieser Anschein besteht, ich möchte darauf jedoch nicht eingehen. Für mich gibt es nur einen Landeshauptmann und der heißt Gerhard Dörfler.

Wie groß ist die Gefahr, dass eine zum Greifen nahe Lösung doch noch scheitert?
Eine Lösung wird es geben, da bin ich ziemlich sicher. Wenn nicht, dann werden wir einen Zustand haben wie in den letzten 55 Jahren nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages.

Was sagen Sie zum VP-Vorstoß in der Ortstafelfrage?
Die VP wollte wahrscheinlich dreierlei: erstens der Debatte einen neuen Impuls verleihen, zweitens sich positionieren und drittens wollte man die beträchtliche Vorarbeit der Schüssel-Regierung in Erinnerung rufen und diese als mögliche Ausgangsbasis in die kommenden Verhandlungen einbringen.

Wie verlief das Jahr 2010 bislang für Sie?
Das Jahr 2010 war zwar anstrengend, aber auch ein Jahr, wo es an Anerkennung nicht mangelte. Auf der einen Seite war es Cathy Ashton, die „Außenministerin“ der EU, auf der anderen Seite Hillary Clinton. Am 10. Dezember bin ich bei einer von den Außenministern Michael Spindelegger und Guido Westerwelle organisierten Balkan-Konferenz in Berlin, ich treffe vorher noch den schwedischen Außenminister Carl Bildt und die Staatspräsidenten von Kroatien und Serbien, Josipovic und Tadic. Diese Stellung habe ich mir erarbeitet und darauf bin ich auch ein wenig stolz.

Und persönlich?
Privat bin ich nicht ganz zufrieden. Der Umbau des Stalles ist mir noch immer nicht gelungen. Was aber viel viel wichtiger ist: Ich sehe meine Frau kaum, sie ist oft sehr einsam und auch meine Kinder Simon, 20, und Valentina, 18, vermisse ich sehr. Umso mehr freue ich mich auf die Weihnachtsferien. In dieser Zeit werde ich mich aber auch mehr den Angelegenheiten des Rates der Kärntner Slowenen widmen müssen.

Sie wurden immer wieder als möglicher Landeshauptmannkandidat und VP-Hoffnung ins Spiel gebracht. Ist für Sie ein Einstieg in die Kärntner Politik denn vorstellbar?
Das wäre schon sehr reizvoll, zumindest gedanklich, denn ich liebe die Menschen, insbesondere die sogenannten „einfachen“ Menschen und bin ein leidenschaftlicher Kärntner. Aber es ist nicht realistisch. Außerdem haben wir einen Landeshauptmann, der gerade dabei ist, seine Höchstform zu erreichen. Es gibt aber noch andere schöne Möglichkeiten, die ich mir vorstellen könnte.

Im „Kärntner Monat“ wurden Sie als Aufsteiger 2010 bezeichnet.
Das freut mich, wenn man dies als Anerkennung meiner Arbeit interpretiert. Ansonsten betrachte ich Titel und Ehrungen als etwas eher Relatives.

„Das Jahr 2011 wird in die Kärntner Landesgeschichte eingehen als ...“
… ein Jahr, in dem es zu bedeutenden Schritten im Orstafelbereich und zu einer wesentlichen Verbesserung des Zusammenlebens zwischen den Volksgruppen gekommen ist.

Interview von Uwe Sommersguter

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