Jutta Arztmann: "Die Kraft kommt aus mir selbst!"

- <f>Die Patergassnerin</f> Jutta Arztmann wird am 6. April als neue Bundesrätin angelobt. Sie ist Nachfolgerin von Gerhard Dörfler
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Am 6. April wird Jutta Arztmann als Bundesrätin angelobt. Sie geht mit viel Lebenserfahrung ans Werk.
PATERGASSEN (fri). Wenn Jutta Arztmann am 6. April zur Bundesrätin angelobt wird, dann passiert das, wie sie selbst betont, nach reiflicher Überlegung. Bis Februar 2018 wird sie diese Funktion ausüben.
Für die Hoteldirektorin des Jufa Hotels Knappenberg gleichermaßen Herausforderung und Verantwortlichkeit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Wir haben sie zum WOCHE-Interview gebeten.
Das Echo aus der Bevölkerung war so positiv und unglaublich aufbauend. Es hat mir gezeigt, dass man mit Respekt und hohem Verantwortungsbewusstsein das Vertrauen der Menschen gewinnen kann. Ich habe in meiner Tätigkeit als aktive Politikerin genau nach diesen Grundsätzen gehandelt, aber oft wird man betriebsblind und sieht den sprichwörtlichen "Wald vor lauter Bäumen" nicht mehr. Ein wenig Abstand ist oft hilfreich. Dann werden Konturen wieder sichtbar.
Dazu möchte ich nichts weiter sagen. Das war meine ganz persönliche Entscheidung.
Ich stand, nachdem ich mit 49 Jahren meinen Job verloren habe, zuerst einmal vor einem Abgrund. Das geht vielen Menschen in dieser Situation so. Als Alleinerzieherin musste ich dann möglichst schnell Alternativen finden. So fing ich in der Tourismusbranche, die ich in Ansätzen kannte, an. Die erste Zeit war hart, aber ich habe damals auch sehr viel gelernt und erkannt, dass man es nur schaffen kann, wenn man selbst Kraft aufbietet und nicht aufgibt. Das ist vielleicht eine meiner Stärken, denn ich habe Hochs und Tiefs erlebt und bin mit ihnen gewachsen. Außerdem habe ich, durch meine Arbeit, die mir sehr viel bedeutet, die Nähe zur Basis. Wenn ich selbst sehe, wo es Schwierigkeiten gibt, kann ich helfen Lösungen zu finden und handeln.
Eine neue Aufgabe erfordert immer sich zu öffnen und bereit für das Neue zu sein. Ich sehe es als Chance gemeinsam mit Verantwortungsträgern an Verbesserungen für die Länder zu arbeiten. Oft sind es die kleinen Dinge, die große Veränderungen nach sich ziehen. Ich bin eine Frau, die gewohnt ist zu handeln und die aus der Praxis kommt. Genau diese Nähe zur Praxis möchte ich nutzen und Bindeglied sein. Wer als politisch Verantwortlicher die Nähe zu den Menschen verliert, ist fehl am Platz und sollte sein Handeln überdenken. Die Leute in den Orten müssen sich verstanden und vertreten fühlen, sonst wird Politik zu einem "Theaterstück", das man sich vielleicht ansieht, aber schnell wieder vergisst.
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