Ragger fordert klares Konzept
Christian Ragger hält Aktionen der neuen Regierung für eine Augenauswischerei. Er fordert klare Ziele.
Landesrat Christian Ragger (FPK) hat in die Oppositionsrolle gefunden. Er übt scharfe Kritik an der neuen Landesregierung. Vor allem die in den letzten Monaten verloren gegangenen Arbeitsplätze stoßen ihm sauer auf.
"Ich erwarte mir, dass man ein klares Programm bis 2020 vorlegt, wie man die 6.200 Arbeitsplätze, die in den letzten vier Monaten vernichtet worden sind, wieder zurückholt", fordert Ragger die Koalition auf. Mit bisherigen Aktionen ist er nicht zufrieden. "Wenn man die Fortschreibung des territorialen Beschäftigungspakts als Job-Offensive verkauft, ist das nur mehr Augenauswischerei", kritisiert Ragger eine kürzlich gemeinsam mit Vertretern des AMS abgehaltene Pressekonferenz von LH Peter Kaiser.
Für ihn ist klar, dass die derzeitige Regierung "ihre Grauslichkeiten" noch präsentieren wird, schließlich gelte es Geld zu sparen. Ragger an die Adresse von Finanzreferentin Gaby Schaunig: "Sie muss mir erklären, wie sie heuer und nächstes Jahr 200 Millionen Euro einsparen möchte." Er sei "gespannt, welches Krankenhaus die neue Regierung zusperren möchte bzw. welches Pflegeheim zugesperrt wird".
Dass "Gauslichkeiten" der Vorgänger-Regierung aufgezeigt werden, wundert Ragger nicht. "Wenn es die Erfüllung ist, Vergangenheitsbewältigung zu betreiben, ist das eine traurige Geschichte", sagt er. Verschwendungssucht lasse er sich aber nicht nachsagen. Ragger erklärt: "Die bestellten Werbegeschenke sind ausschließlich aus dem Bundesland Kärnten gekommen – von den Samen aus Irschen bis zu Uhren eines Kärntner Herstellers."
Vergangenes verteidigen will Ragger aber nicht. "Ich werde nichts zudecken oder beschönigen", sagt er. "Alles, was in der Vergangenheit passiert ist, tut mir auch leid." Will die FPK nicht das Gesicht verlieren, müsse man sich hinstellen und sagen: "Jawoll, es sind Fehler passiert, man hat das Maß der Dinge verloren. Wir haben aus der Sache gelernt."
Rückkehr zu FPÖ
Eine Umfrage unter den FPK-Mitgliedern hat klare Antwort gegeben: Die Mehrheit will zurück in den Schoß der FPÖ. "Von den 6.000 Mitgliedern habe ich 4.000 Rückmeldungen erhalten", so FPK-Chef Christian Ragger. "88 Prozent unterstützen diesen Weg."
"Starke Landesorganisation"
Damit sei der Weg vorgezeichnet, aber: "Wir werden eine starke personal- und finanzunabhängige Landesorganisation sein", kündigt Ragger an. Unter dem Namen: "Die Freiheitlichen in Kärnten (FPÖ)". Beim Parteitag am 28. Juni wird der offizizell Schritt vollzogen.
Zufrieden gibt sich Ragger damit aber noch nicht: "Ich möchte alle Freiheitlichen unter einem Dach versammelt haben", sagt er. Das gelte auch für das BZÖ. Und: "Ich werde nicht müde werden, das zu trommeln und verstärkt um diese Stimmen buhlen."
Vorerst aber ist man mit der Reform nach der Wahlniederlage vom 3. März beschäftigt. Sechs Gruppen mit jeweils acht Personen arbeiten an unterschiedlichen Themen – Bildung, Familien und Generationen, regionale Entwicklung, Soziales und Gesundheit, Sicherheit und Asyl, Umwelt, Erneuerbare Energie und Landwirtschaft, Arbeitsmarkt und Wirtschaft. Die künftige Politik soll jedenfalls eine klare Handschrift tragen: "freiheitliche Familienpolitik, die die Entlastung des Mittelstandes zum Ziel hat", so Raggers Ankündigung.
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