Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Strenge Lebensmittel-kontrollen oder mehr Vertrauen in heimische Veranstalter? Zwei Ansichten prallen in der Steiermark aufeinander.
"Man traut Feuerwehr- und Rettungsleuten zu, unser aller Leben zu schützen, schreibt fleißigen Hausfrauen die Fähigkeit zu, Kinder bestens versorgt großzuziehen, misstraut ihnen aber, dass sie bei ihrem Fest einwandfreie Speisen auftischen.“ Für Landtagsabgeordneten Josef Ober, Obmann des Steirischen Vulkanlandes, gehen die Kontrollen der Steiermärkischen Lebensmittelaufsicht zu weit. Man vermiese ehrenamtlichen Mitarbeitern zudem die Motivation, Feste zu organisieren beziehungsweise Geld für ihre Organisation zu erwirtschaften. Zum Ausgleich müsse die öffentliche Hand mehr Gelder, speziell für lebenserhaltende Einrichtungen wie Rettung oder Feuerwehr, aufwenden.
97-prozentiger Einklang
Gernot Handler, Chef der Steiermärkischen Lebensmittelaufsicht, betont hingegen die gute Zusammenarbeit mit den Veranstaltern. „Manche fühlen sich zwar auf den Schlips getreten, aber in 97 Prozent aller Fälle gibt es keine Probleme.“ Das führt Handler, der 20 Kontrollore unter sich hat, auf die gute Öffentlichkeitsarbeit seiner Abteilung zurück. „Wir fahren raus und machen Schulungen mit Vereinen, um ihnen die vom Gesetzgeber verlangten Auflagen darzulegen. Das hat sich bestens bewährt.“
Einen weiteren Kritikpunkt Obers – nämlich die ungerechte Verteilung der Kontrollen – möchte Handler entkräften: „Es werden nicht nur gemeldete Veranstaltungen überprüft, da viele ihre Meldepflicht vernachlässigen. Deshalb schauen wir in Medien wie dem Internet nach und picken uns Feste zufällig heraus“, erklärt Handler.
Rückendeckung gibt es von der zuständigen Landesrätin Bettina Vollath, die auf den vorrangigen Schutz der Menschen und deren Gesundheit verweist. „Es gibt dafür klare gesetzliche Vorgaben des Bundes.“
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