Der "Highlander" will den Titel nach Kärnten holen
Es war ein dramatischer Showdown - die Rallye Idrija - der letzte Lauf zum Alpe Adria Rallye Cup. Alfred Kramer hätte sein Fahrzeug nur ins Ziel bringen müssen, um sich den Gesamtsieg zu sichern. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. So musste der "Highlander", wie er von seinen Fans genannt wird, damals nach drei gefahrenen Kilometern auf Sonderprüfung drei das Fahrzeug abstellen. Die Technik ließ ihn im Stich. Der Italiener Marco Crozzoli schnappte ihm den Titel vor der Nase weg.
Immer wieder kurios
So lautet der Arbeitstitel, wenn es um Regeländerungen im österreichischen Motorsport geht. Im Vorjahr konnte Kramer an der Weiz Rallye nicht teilnehmen weil sein Fahrzeug mit Ethanol und nicht mit E10 fuhr. Heuer wäre alles soweit modifiziert gewesen, folgt bereits der nächste Rückschlag. Eine neue Restriktor-Regelung wurde eingeführt. Bisher war Kramers Mitsubishi für die Gruppe A homologiert. Dort werden 34er-Restriktoren verwendet. Aufgrund das Alters des Fahrzeuges, wurde sein Arbeitsgerät (Baujahr 1998) in der Gruppe H "verschoben". Dort dürfen nur Restriktoren der Gruppe N verwendet werden. Weil Kramer Ethanol tankt, kommt noch der Faktor -1 zu tragen - sprich: Kramer bräuchte einen 32er-Restriktor.
"Das gibt's nur in Österreich. Um das Problem zu beheben müsste ich meinen Motor nach Schweden schicken und dort neu einstallen lassen. Das würde ca. 3.000 Euro kosten", ärgert sich Kramer.
Ausländische Lizenz
Kramer hat aus der Not eine Tugend gemacht und ist das Restrikor-Problem umgangen. Er hat sich eine slowenische Lizenz gekauft. "Denn ausländische Piloten dürfen mit ihren Restriktoren ganz normal in Österreich starten. Denen kann die OSK nichts vorschreiben", erklärt er.
Kramer ist am kommenden Wochenende erstmals im Einsatz. Er startet im Rahmen des Alpe Adria Rallye Cups bei der Ronde del Grifo in Arzignano. Den Cup will er heuer wieder nach Kärnten holen. "Wichtig ist für mich auch die Titelverteidigung bei der Jacques Lemans Rallye", so Kramer. Bei der führt er die Bestenliste mit drei Siegen an. Seine Mechaniker, Manfred Krappinger und Georg Wenghofer, haben das Auto auf Vordermann gebracht. "Die Steifigkeit wurde verbessert und erstmals seit langem fahre ich wieder mit neuen Reifen. Bisher hatte ich immer gebrauchte Reifen von italienischen Fahrzeugen", erklärt Kramer. Auf die Ronde del Grifo freut er sich: "Sie ist zwar typisch italienisch - alles Asphalt. Aber es gibt mehr Dreck auf der Piste, was uns zugute kommen könnte."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.