Arbeit ohne Rhythmus

Reinhard Eberhart, Peter Wedenig, Martin Mainz, Bettina Srebotnig, Paul Kellermann, Bernhard
Pohlhammer, Michael Kosutnik, und Robert Mack
(v. li.)
  • Reinhard Eberhart, Peter Wedenig, Martin Mainz, Bettina Srebotnig, Paul Kellermann, Bernhard
    Pohlhammer, Michael Kosutnik, und Robert Mack
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Heuer diskutieren wieder Top-Experten beim Zukunftsdialog der WOCHE und des Marketingclubs im „Reinhard Eberhart Museum“ (rem) in Villach. Thema des ersten Dialogs: „Zukunft der Arbeit“. Es diskutierten mit: WOCHE-Geschäftsführer Robert Mack und Martin Maitz vom Marketing-Club, Uni-Professor Paul Kellermann, Michael Kosutnik (Mahle), die Human-Ressource-Experten Bernhard Pohlhammer (WK) und Bettina Srebotnig (Philipps) sowie Peter Wedenig vom AMS.

Unternehmen sind mit der Herausforderung konfrontiert, Positionen mit gut ausgebildeten Mitarbeitern zu füllen. Pohlhammer: „Es herrscht starker Wettbewerb.“ Es habe einen Paradigmenwechsel gegeben. „Früher rannten uns Arbeitnehmer die Türen ein, heute müssen wir nach ihnen suchen.“ Manche Unternehmen hätten sich noch nicht angepasst. Mack ergänzt: „Der Arbeitsmarkt benötigt dringend ein Deregulierungsprogramm.“ Vorschläge und „Wünsche“ wie jener nach sechs Wochen Urlaub, seien ein Schlag ins Gesicht, insbesondere für ältere Arbeitskräfte. „Damit hilft man nicht – man bestraft vielmehr.“
Wedenig : „In der Krise wurden Ältere zu Verlierern. Diese Gruppe kommt nur schwer vom Fleck.“ Einig sind sich die Experten, dass ältere Arbeitskräfte eine Bereicherung sind. Srebotnig: „Man braucht in einem Unternehmen auch Menschen mit Erfahrung.“ Kosutnik dazu: „Wir können auf älteres Personal nicht verzichten.“

Die Experten beleuchten die Entwicklung am Arbeitsmarkt: „Menschen steigen immer später in die Arbeitswelt ein. Dennoch arbeiten wir gleich lang wie vor 30 Jahren“, so Mack. Das System sei falsch.
Maitz fragt nach den Kompetenzen, die heute und morgen in der Arbeitswelt gefordert werden. „Alleine zu beherrschen, was sich in der Ausbildung angeeignet hat, genügt nicht mehr“, wirft Wedenig ein. „Social Skills werden wichtiger und immer häufiger fällt die Frage, was man außer dem erlernten Beruf noch kann.“ Besonders Kompetenzen in Nano- und Neurotechnik seien gefragt, ebenso wie Mobilität.
Heute sei es viel Wert, bei einem Verein zu sein oder Freiwilligenarbeit zu leisten. Srebotnig kritisiert sprachliche Defizite: „Viele können nicht einmal eine Fremdsprache. In einem internationalen Unternehmen wie Philipps, mit Englisch als Betriebssprache, ist das problematisch.“

Die Zukunft der Arbeit benötigt Arbeitskräfte, die auch bereit sind über den Tellerrand zu blicken. Mahle beschäftigt viele slowenische Mitarbeiter. „Mobilität funktioniert bei uns nur einseitig. Menschen aus fremden Kulturen sind bereit zu uns zu kommen. Unsere Leute hingegen sind nur wenig flexibel und abenteuerlustig.“

Düstere Zukunft?
„In Kärnten gibt es 1.200 hochqualifizierte Erwerbslose. In Spanien finden Millionen Menschen keinen Platz in einem Betrieb“, bringt Maitz Zahlen ins Gespräch. „Was heißt dies für die Zukunft der Arbeit?“ Wedenig antwortet: „Die richtige Ausbildung ist oft nicht jene, die am Arbeitsmarkt nachgefragt wird. Es wird für Arbeitgeber zunehmend wichtiger sein, das Gesamtumfeld der Person wahrzunehmen – Was kann die Person noch?“
Pohlhammer gibt sich skeptisch: „Wenn man aber 200 Bewerber für eine Jobposition hat, ist es schwer das Gesamtumfeld auszukundschaften. Man muss nach bestimmten Kriterien auswählen.“
Srebotnig sieht eine ausgewogene Work-Life-Balance als Zukunftskapital. „Unternehmen brauchen nicht nur mehr Frauen in der Technik, sondern müssen auch Teilzeitbeschäftigungen und Home-Office anbieten“, sagt sie. Kosutnik sieht eine positive Zukunft, „wenn man über den Tellerrand hinausblickt, Eigenverantwortung entwickelt und die Chancen selbst in die Hand nimmt“.
Mack sieht vor allem die Notwendigkeit, „den Menschen stärker in den Mittelpunkt zu stellen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen umzustrukturieren. Es muss ein Übergang in die langfristige Arbeit geschaffen werden. Dazu sind Mut und Flexibilität von Vorteil.“ Kellermann dazu: „Die Zukunft der Arbeit ist, dass Unternehmen eruieren, was der Bedarf ist.“
Die Arbeit sei, laut Wedenig, im kontinuierlichen Wandel. „Erwerbstätigkeit wird zunehmend unrhythmischer als bisher gewohnt“, ist er überzeugt. Maitz abschließend: „Arbeit ist im Übermaß vorhanden, es gilt sie nur richtig zu organisieren und mit Einkommen zu versehen.“

Autorin: Katja Auer

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