Lehrberuf ohne "schiefe Optik"

FELDKIRCHEN/TECHELSBERG (fri). Lehre hat goldenen Boden. Davon kann die 24-jährige Sonja Krug ein ganz besonderes Lied singen. Sie absolviert bereits ihre zweite Lehre. "Ich habe schon eine abgeschlossene Lehre als Einzelhandeskauffrau in der Tasche", verrät sie. "Nun mache ich noch die Lehre zur Optikerin".

Neue Herausforderung

Warum? Na ganz einfach, weil Krug im Arbeitsprozess ständig das Gefühl hatte, noch nicht dort angekommen zu sein, wo sie eigentlich hin wollte.
"Als Brillen- und Kontaktlinsenträgerin habe ich mich immer schon für optische Geräte interessiert. Also habe ich mich bei Pearle in Feldkirchen beworben und meine Chance bekommen."

Frauen dominieren

Äußerst zufrieden ist auch Lehrherr und Chef Gerald Lassnig mit seinem Lehrling. "Wir entscheiden uns gerne für ältere Lehrlinge. Die Berufsschule ist in Hall in Tirol und für junge Mädchen und Burschen, die gerade einmal die Pflichtschulzeit hinter sich gebracht haben, ist es oft schwer sich im Internat zurechtzufinden. Mit 20 Jahren, oder etwas darüber, tut man sich da schon leichter", so Lassnig. Er sieht es als seine Aufgabe an Lehrlinge auszubilden und so für Optiker-Nachwuchs zu sorgen. "Wenn sich niemand mehr bereit erklärt Lehrlinge auszubilden, wird man später am Arbeitsmarkt keine Fachkräfte mehr finden können. Gerade der Optikerberuf ist von einer männer- zu einer frauendominierten Branche geworden."

Altes Handwerk

Eine Fähigkeit, die angehende Optikerinnen und Optiker mitbringen sollten, ist handwerkliches Geschick. Das weiß auch Sonja Krug: "Man arbeitet mit hochsensiblen Geräten und eine Brille oder Kontaktlinsen sind schließlich Präzisionsobjekte." Daneben sind selbstsicheres Auftreten und Empathie wesentliche Eigenschaften, die mitgebracht werden sollten.

Fakten

Filiale Feldkirchen: 5 Mitarbeiter (ein Lehrling in Ausbildung)
Gesamt: Drei Standorte mit insgesamt 15 Mitarbeitern (zwei Lehrlinge in Ausbildung)