"Wir haben Feuerlöscher-Funktion"
1.087 Arbeitslose waren Ende Oktober beim AMS Feldkirchen vorgemerkt. Die Prognosen versprechen nichts Gutes.
FELDKIRCHEN (fri). "Wir haben zwar das Jahr der Jugendlichen ausgerufen, um die wir uns laufend bemühen, allerdings sind Arbeitslose über 50 eine weitere Personengruppe, um die wir uns verstärkt kümmern müssen", erklärt der Leiter des AMS Feldkirchen, Karl-Heinz Durchschlag. "Unsere besondere Sorge gilt jenen Vorgemerkten, die nur einen Pflichtschulabschluss haben und daher schwer bis gar nicht vermittelbar sind. Den klassischen 'Hilfsarbeiter' gibt es nicht mehr."
Verdrängungswettbewerb
"Betriebe selektieren und suchen sich ihre Mitarbeiter nach Qualifikationen aus. Es drängen auch viele gut ausgebildete Arbeitskräfte aus dem Ausland auf den Markt. Daher versuchen wir in Absprache mit den Wirtschaftstreibenden Fachkurse und Ausbildungen, die auf die Bedürfnisse zugeschnitten sind, anzubieten", schildert Durchschlag. 153 Personen befinden sich derzeit in Schulungsprogrammen. Diese Zahl sei stabil und vom jugendlichen Schulabbrecher bis hin zum Arbeitslosen über 50 seien alle Altersgruppen vertreten. "Verstärkt drängen auch Frauen als Wiedereinsteigerinnen auf den Arbeitsmarkt. Daher ist es wichtig präventiv tätig zu sein und schon jungen Menschen mögliche Jobs aufzuzeigen. Multiple Ausbildungen sind ein Gebot der Stunde ebenso wie lebenslanges Lernen."
Mobilität ist ein Thema
Ein ganz wesentlicher Faktor bei der Jobsuche ist für den AMS-Leiter die Mobilität. "Gerade für Menschen, die in ländlichen Gemeinden leben, ist das Auspendeln beruflicher Alltag. Hier ist auch die Politik gefordert die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen und den Standort Feldkirchen für Unternehmen attraktiver zu machen. Jeder Arbeitsplatz, der geschaffen wird, bedeutet einen Arbeitslosen weniger." Eine Herausforderung würde auch das kommenden Jahr darstellen. "Die Wirtschaftsprognosen sind nicht sehr rosig und das bedeutet, dass sich auch am Arbeitsmarktsektor wenig bewegen wird."
Zahlen & Fakten
Von Jänner bis Ende Oktober ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk um 3,8% gegenüber dem Vergleichzeitraum von 2014 gestiegen.
168 Jugendliche bis 25 Jahre waren im Oktober 2015 arbeitslos.
Um 9,6% gestiegen ist 2015 die Zahl der vorgemerkten älteren Arbeitslosen von Jänner bis Ende Oktober.
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