Der Manager der Solidarität
Seit gut einer Woche ist Josef Marketz der neue Mann an der Spitze der Kärntner Caritas. „Das Schöne ist, dass ich bereits jetzt soviel gute Menschen kennengelernt habe“, so der erste Eindruck des Priesters. Er übernimmt von Vorgänger Viktor Omelko ein „gewaltiges Werk“.
„Ich möchte seine Arbeit nicht vergessen machen“, so Marketz. Auch nach seiner Periode soll Omelkos Wirken noch gewürdigt werden – „schließlich hat er die Caritas von 30 auf 1.300 Mitarbeiter wachsen lassen.“
Soziale Motivation
Dennoch: Seine eigenen Spuren will der Leiter des Seelsorgeamts in der Caritas ziehen. „Meine Motivation, Priester zu werden, war eine soziale“, so Marketz. „Ich verstehe mich als Motivator der Nächstenliebe.“
Motivieren will er neue Freiwillige. „Wir brauchen viel mehr Ehrenamtliche“, appelliert er. Denn es gehe nicht nur um Geld, dass man gibt. „Wir müssen uns widmen.“
Mit neuen Krisen und Herausforderungen rechnet er in naher Zukunft. „Ich fürchte mich vor der Arbeitslosigkeit von Jungen“, gibt er unumwunden zu. „Es ist mir ein Anliegen, dass sie aufgefangen werden, dass wir ihnen zeigen, dass sie eine Zukunft haben.“
Mehr Fremde bei uns
Ebenso rechnet er „mit mehr Fremden, die bei uns anklopfen“. – „Wir möchten ihnen geben, was sie brauchen“, so Marketz. Außerdem hegt der Caritas-Chef den Wunsch, dass wir sie an unseren Fertigkeiten teilhaben lassen, solange sie bei uns sind“. – „Das Erlernte können sie dann in ihrer Heimat einbringen.“
„Freundlich grüßen“
Von den Kärntner erhofft er sich, dass sie Bettler „zumindest freundlich grüßen“. Marketz kenne keine Gesellschaft, ohne Bettler, deshalb appelliert er an die Solidarität.
Nicht aufgeben will er die Bettlerherberge in Klagenfurt. „Das ist nicht vom Tisch“, sagt er klar. Er zeigt Verständnis für die Angst in der Bevölkerung. „Ich will das Projekt allerdings sehr ruhig angehen.“
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