Der neue "Jedermann" und Salzburgs best gehütetes Geheimnis
SALZBURG (lin). Seit der allerersten Premiere im Jahr 1920 steht der "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal im Zentrum der Salzburger Festspiele: Für kein anderes Stück sind die Karten dauerhaft so gefragt, das Medieninteresse derart rege und der Hype um die Hauptdarsteller so aufgeregt. Und heuer mehr denn je.
Schnellschuss aus der Hüfte
2013 haben die Regisseure Brian Mertes und Julian Crouch eine gelungene und beliebte Neuinszenierung herausgebracht, die eigentlich hätte verlängert werden sollen. Der neue Intendant Markus Hinterhäuser und die neue Schauspielchefin Bettina Hering mussten und wollten dem "Jedermann" ihren Stempel aufdrücken und haben Tobias Moretti für die Hauptrolle und Stefanie Reinsperger als "Buhlschaft" engagiert. Aber Moretti und die Regisseure konnten nicht miteinader. Also wurde zu Ostern - extrem kurzfristig - Michael Sturminger als Regisseur verpflichtet und eine gänzlich neue Inszenierung angesetzt.
Alle sind guten Mutes
In drei Wochen ist Premiere auf dem Domplatz, diesem "großartigen, wuchtigen Ungeheuer", wie es Sturminger formulierte. Und Moretti, der bereits in den Jahren 2002 bis 2006 Den "Teufl" und "Jedermanns guten Gesellen" gespielt hat, sagte: "Wir sind beseelt von Freude und Neugier. Meine Erfahrung mit diesem Stück ist ein Vorteil, aber das Wichtigste ist die Inspiration für Neues. Wir haben uns trotz allem Zeit genommen, die Figuren und deren Beziehungen neu zu entwickeln."
Top-Geheimnis "Kleid"
Es mag oberflächlich wirken, aber nichts übertrifft die Neugier auf die Robe der Buhlschaft. "Was wird sie heuer tragen?" Für diese Info würde jeder Kulturjournalist seine Großmutter verraten. Bei der Pressekonferenz des neuen "Jedermann"-Teams blieb diese Frage naturgemäß unbeantwortet: "Stefanie Reinsperger: "Niemand hat zu mir gesagt, dass ich vor der Premiere nicht über das Kleid sprechen darf. Wer in Salzburg die 'Buhlschaft' spielt, weiß das einfach. Also werde ich schweigen."
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