Ein Mozart lag auf dem Dachboden

Pianist Florian Brisek, die Tiroler Kultur-Landesrätin Renate Palfrader, Musikwissenschaftlerin Hildegard Herrmann-Schneider und Ulrich Leisinger, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Mozarteum, mit Mozarts bisher unbekanntem Sonatensatz.
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  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Wie viele Jahre das 160 Seiten starke und heute 232 Jahre alte handgeschriebene Klavierbuch eines ehemaligen Schülers aus dem Salzburger Universitätsgymnasium unter Staub und Spinnweben auf einem Tiroler Dachboden gelegen hat, weiß man nicht.

Was man aber weiß, ist sensationell: In diesem Klavierbuch findet sich auf den Seiten 12 bis 14 ein Sonatensatz aus der Feder "del signore giovane Wolfgango Mozart", zu Deutsch: vom jungen Herrn Wolfgang Mozart, damals elf Jahre alt. Freilich nicht in Originalschrift Mozarts, sondern in der Schrift des Schülers.

Auch wenn neue Entdeckungen "zum Leben eines Forschers gehören", so sei es doch ein einzigartiges Phänomen, ein neues Klavierstück von Mozart zu finden, räumte Musikwissenschaftlerin Hildegard Hermann-Schneider mit einem Lächeln auf den Lippen ein. Ihre Aufgabe als Expertin war es, den gesamten musikalischen Dachbodennachlass eines ehemaligen Blaskapellmeisters aus Elbigenalp im Bezirk Reutte (Tirol) auf seine Bedeutsamkeit hin zu untersuchen.

Das Klavierbuch mit der Aufschrift "Sterzing 1780" – in dem sich neben der Neuentdeckung auch einige Stücke von Mozarts Vater Leopold, aber auch anderer Komponisten wie Anton Cajetan Adlgasser befinden – ist der Forscherin gleich aufgefallen. "Darin befinden sich zweifelsfrei echte Stücke von Mozarts Vater Leopold, die mit "del signore Mozart" gekennzeichnet sind. Warum also sollte ein Stück seines Sohnes nicht als "vom jungen Herrn Mozart gekennzeichnet sein?", so die Musikwissenschaftlerin.

Ihre weiteren Forschungen ergaben, dass der Schreiber des Klavierbuchs – ein gewisser Johannes Reiserer aus Rattenberg (Tirol) – zur Zeit, aus der die Datierung stammt, Schüler und Kapellknabe in Salzburg war und sich daher auch im Umfeld von Hofkapellmeister Leopold Mozart bewegte. Der Sonatensatz selbst trägt die Tempobezeichnung "Allegro molto" und befindet sich im Museum "Grünes Haus" in Reutte und online unter www.rism.info zugänglich.

Pianist Florian Brisek, die Tiroler Kultur-Landesrätin Renate Palfrader, Musikwissenschaftlerin Hildegard Herrmann-Schneider und Ulrich Leisinger, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Mozarteum, mit Mozarts bisher unbekanntem Sonatensatz.
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