Eröffnung am Walserberg
Ein neues Zuhause für die Salzburger Puppenwelt
Die kürzlich neu eröffnete Salzburger Puppenwelt zeigt auf über 250 Quadratmeter liebevoll ausgearbeitete Puppen in märchenhaften Kulissen.
WALS-SIEZENHEIM. Bis 2019 befand sich die Puppenwelt in Obertrum. Nun hat sie Dank der Initiative von Petra Schilcher am Walserberg ein neues größeres Zuhause gefunden.
"Wir finden, dass die Ausstellung eine Bereicherung für unsere Raststation ist, es ist ein schönes Zusatzangebot für die Reisenden", so Schilcher. Die Austellung zeigt eine detailreich ausgearbeitete Märchenwelt – vom Rapunzel bis hin zu Hänsel und Gretel – in einer sehr aufwendig gestalteten Kulisse. Direkt im Anschluss daran zeigt die Austellung Puppenwelten in Tracht & Brauchtum, Dorfleben und Almszenerien.
Wie alles begann....
1976 kam eine Frau mit einer Porzellanpuppe auf ihrem Arm in die Edelsteinschleiferei von Adolf Hauser. Sie bestellte dort handgefertigte Ohrringe mit je einem kleinen Brillanten für eben diese Puppe. Gertrude Hausers war von der Puppe so begeistert, dass sie die Fertigkeit Porzellanpuppen herzustellen in einem Kurs erlernte. Später kaufte sie sich einen Brennofen, eigene Formen und alles, was sie brauchte, um ihre eigenen Porzellanpuppen herstellen zu können. Sie nähte alle Gewänder für ihre Werke selber und besuchte im Laufe der Jahre weitere Kurse, bei denen sie ihr Handwerk verfeinerte. Später bot sie selber Kurse an. Jede ihrer Puppen ist ein Unikat.
Ein aufwändiger Vorgang
Aus flüssigem Porzellan werden Kopf, Arme, Beine und Körper in Gipsformen gegossen. Nach rund fünf Stunden können diese Teile dann vorsichtig herausgelöst werden. Danach müssen sie noch acht bis zehn Tage trocknen. Nach der Trockenzeit werden die Kanten, die durch das Gießen entstehen, vorsichtig abgeschliffen und Fingernägel ganz fein ausgearbeitet. Anschließend werden die Augen und der Mund ausgeschnitten.
Der Rohbrand erfolgt bei 850 Grad. Anschließend wird alles nochmal fein geschliffen und bei 1230 Grad fertig gebrannt. Als nächstes wird die Hautfarbe aufgetragen und erneut bei 850°C gebrannt. Der Kopf, die Lippen und die Augen werden bemalt und ...... wieder bei gebrannt.
Dann muss die Puppe nur noch zusammengebaut werden. Die Perücke wird aufgesetzt, die Glasaugen vorsichtig eingesetzt (sofern sie nicht bemalt werden) und sie wird eingekleidet.
Orignialgetreue Trachten
Gertrude Hauser hat unter anderem prachtvolle, original österreichische, Trachten genäht, die dazu passenden Trachtenschuhe wurden von einem Schuster aus Deutschland gefertigt. Die Perücken sind aus Echthaar, Mischhaar und Kunsthaar und die wunderschön strahlenden Glasaugen wurden in Deutschland mundgeblasen. Dieselben Augen werden übrigens auch von Menschen als Glasaugen getragen.
Ein Jahr Bauzeit
Aus der Obertrumer Puppenwelt der Gertrude Hauser wurde die Salzburger Puppen & Märchenwelt. In nur einem Jahr Bauzeit schuf die Familie Schilcher hier aufwändige und detailreichen Kulissen wie verschiedenste Märchen oder Alltagsgschichten, in die die Unikate eingebettet wurden.
Die Puppen & Märchenwelt ist von Donnerstag bis Sonntag von 10h-18 Uhr geöffnet.
Auf Anfrage werden auch Führungen angeboten. Sonntag Nachmittag gibt es auch immer eine Märchenstunde, sowie ein Puppentheater. Dafür wird um Anmeldung gebeten.
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