Eine andere Liga: Grenzen wurden überschritten
Ein BB-Interview mit LKA-Chef Albert Struber.
Dieses Gewaltverbrechen kann keine Routine sein. Gab es so einen skrupellosen Einbruch schon einmal im Flachgau?
Nein. Diese Verbechensdimension ist äußerst selten. Ich kann mich überhaupt in meiner ganzen Dienstzeit nicht an so etwas erinnern.
Wurde hier eine Grenze überschritten?
Eindeutig. Massive Gewalt gegen ein betagtes Opfer. Die Täter haben ein ebenerdiges Fenster eingeschlagen, das Opfer niedergeschlagen, gefesselt sowie geknebelt und das am hellichten Tag.
In Straßwalchen wurde ein älterer alleinlebender Mann vor drei Monaten auch gefesselt und geknebelt, zudem stachen die Täter ihm ein Messer in den Oberschenkel. Auch das ist eine andere Liga als ein "normaler" Dämmerungseinbruch.
Die Fesselung und Knebelung bei diesem Mann war nicht so gewaltvoll wie beim aktuellen Fall. Ein Einbruch ist außerdem immer ein sehr schlimmes Thema, weil die Täter in die Privatsphäre der Opfer eindringen. Wir nehmen alle Einbrüche sehr ernst.
Warum wurde hier so skrupellos ohne Rücksicht auf Verluste eingebrochen? Was haben sich die Täter erhofft?
Ein gewisses Täterklientel nimmt das Risiko auf sich, rein, weil die Chance besteht, irgendetwas zu erbeuten.
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