Glöcklerlauf in Thalgau
Glöcklerlauf für Glück und Segen
Der Trachtenverein D`Wartenfelser brachte mit dem Thalgauer Glöcklerlauf Licht und Segen auf den Marktplatz.
THALGAU. Zahlreiche Besucher empfingen am Marktplatz in Thalgau die Burschen des Trachtenvereins D`Wartenfelser, wo der traditionelle Glöcklerlauf nach acht Stationen seinen Höhepunkt fand. Bei der Referenz im Ortszentrum liefen die Burschen mit ihren beleuchteten Lichterkappen in Kreis- und Achter-Formationen, um Glück und Segen für das neue Jahr zu bringen. Mit seinem Hornsignal kündigt Vorläufer und Vereinsobmann Markus Winkler den Lauf an. Seine Aufgabe als "Spion" ist, zu sehen, ob die "Luft rein ist". Der Nachläufer als "Schluss-Spion" – Bernhard Winkler – sorgt mit seiner Laterne für die Sicherheit am Ende der Pass. Mit ihren prächtigen Lichterkappen laufen die Glöckler hintereinander in einer Reihe und stellen sich im Kreis auf. Nach Glückwünschen des Vorläufers laufen die Glöckler Formationen und knien sich zur Referenz nieder. Im Anschluss erfolgt die Bewirtung der Läufer.
Mit den prächtigen Kappen wird das Licht in die Finsternis getragen. Die Kappen stellen Sonne, Mond und Sterne, Symbole des Glaubens sowie die Burgruine Wartenfels und den Halbstern des Vereins dar. Die Heimat der Glöckler ist Ebensee und das Trauntal. Erste Aufzeichnungen darüber gibt es seit dem Jahr 1860. Später wurde der Brauch auch in Gmunden, Bad Ischl, St, Gilgen, Abersee und in der Stadt Salzburg übernommen.
Der kulturellen Überlieferung nach war für die Vorfahren die Wintersonnenwende von dämonischem Zauber umgeben. Mit unterschiedlichen Bräuchen und mit Licht wurden die guten Geister angerufen, die das Licht, das Schöne und das Leben verkörpern. Der Sieg des Tages über die lange Nacht bedeutete das Wiederwachen der Natur und neu entstehendes Leben. Seit dem 4. Jänner 1991 findet auch in Thalgau jedes Jahr der Glöcklerlauf statt. Die kunstvoll gestalteten Kappen aus durchscheinendem Papier entstehen in wochenlanger Arbeit.
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