Naturparadies
Privatgärten sollen natürlicher werden
Mit dem Projekt „Calendula – Natur verbindet!“ will das Bildungswerk die Privatgärten in Naturparadiese verwandeln.
SEEHAM. In Seeham startete kürzlich das Projekt „Calendula – Natur verbindet“ der Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk. Ziel des Projektes ist es, Privatgärten in Naturparadiese zu verwandeln. Angeboten werden dafür Informationsveranstaltungen, Gartenbegehungen mit Experten sowie Workshops zu speziellen Themen. Zum Projektbeginn organisierte Bildungswerkleiterin Christine Winkler für Seeham Gartenberatungen mit Gärtnermeister Franz Hönegger.
Trockensteinmauern errichten
Mit kreativen Ideen, Checklisten und nützlichen Bauanleitungen für naturnahe Gestaltung besuchte kürzlich Gartenexperte Franz Hönegger Privatgärten in Seeham und gab hilfreiche Hintergrundinfos und Tipps. „Die individuelle Gartenberatung mit vielen Anstößen und Anregungen wurde von allen sehr positiv aufgenommen“ freut sich die Organisatorin Christine Winkler. „In weiterer Folge geht es jetzt an die Umsetzung. Großes Interesse besteht in der Gemeinde Seeham an einem Workshop zum Bauen einer Trockensteinmauer. Dieser Workshop soll im Gemeinschaftsgarten der Gemeinde unter fachkundiger Anleitung umgesetzt werden“.
Mit dem Projekt „Calendula – Natur verbindet“ sind vor allem Bürgerinnen und Bürger in den Gemeinden und Stadtteilen aufgerufen, aus ihren Gärten Naturparadiese zu machen. Interessierte erfahren, wie man den Boden vorbereitet, die Samen richtig ausbringt und den Garten später pflegt und hegt. Abschließend lädt eine gemeinsame „Gartenroas“ durch die Schaugärten zum Zusammenkommen, Austauschen und Nachmachen ein.
Herausforderung Klimawandel
Mit diesem Projekt werden einfache, intelligente Wege zur Anpassung der Gärten und Grünräume an den Klimawandel aufgezeigt. Allen voran steht viel Grün für mehr Verdunstung: Wasser im Garten zurückhalten, Kreisläufe schließen. Man erfährt Wissenswertes über unser Mikroklima und wie man es positiv beeinflussen kann. Das Paket bietet viele Anregungen rund um das vorausschauende Planen und ökologische Gestalten der Gärten und Grünräume in den Gemeinden.
Natürliche Lebensräume für Tiere sind ein Zie
Die natürlichen Lebensräume für Wildpflanzen schrumpfen, das Insektensterben ist drastisch. „Wer daran etwas ändern will, legt am besten einen naturnahen Garten an“ ist Projektleiterin Dr. Anita Moser überzeugt. Ein naturnaher Garten ist aber nicht nur nachhaltig, sondern auch einzigartig und schön! Vorbild dafür ist die Natur. Was in der Natur stattfindet, darf auch im Garten seinen Platz haben, wie zum Beispiel das Verblühen und Samenbilden oder die Umwandlung von abgestorbenen Pflanzenteilen zu nährstoffreichem Kompost und Humus. Im naturnahen Garten finden sich Formen und Strukturen, wie sie die Natur kreiert: Der Rasen ist wild und vielfältig mit unterschiedlichen Blumen und Gräsern gewachsen. Wasserflächen kommen vor, sind unregelmäßig geformt und natürlich bepflanzt. Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, wird viele Beispiele finden, wo die Natur so gewachsen ist, wie es der kreativste Architekt für den naturnahen Garten nicht besser hätte planen können. Natürlich gibt es einen Grund, den Garten „naturnah“ zu nennen, denn ganz lässt sich auf menschengeschaffene Gewerke in der Realität kaum verzichten. Dazu Anita Moser: „Aber man sollte die Alternativen bedenken: Eine benötigte Treppe wirkt eben natürlicher, wenn sie aus Holz oder grob gehauenen Steinen anstatt aus akkurat gebildeten Betonelementen besteht“. Genauso verhält es sich mit der Begrenzung des Grundstücks: Eine natürliche Hecke benötigt auch die menschliche Pflege, aber sie ist natürlicher und vielfach schöner als der Maschendrahtzaun.
Apropos Calendula
Vor drei Jahren wurde von der Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk das Projekt „Calendula – Menschen begegnen, Natur erleben“ gestartet. Anfänglich waren vor allem die Gemeinden aufgerufen, öffentliche Wegbegrenzungen, Verkehrsinseln und Grünflächen im Gemeindegebiet mit einheimischen Pflanzen naturnah zu begrünen. Gemeinschaftsgärten, Therapiegärten, Schulgärten und zahlreiche Aktionen zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung wurden angeboten. Mit „Calendula – Natur verbindet“ sind in einem nächsten Schritt die Privatgärten gefordert.
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