Übermaltes Kleinod entdeckt
THALGAU (kle). In den letzten 20 Jahren hatte das Thalgauer Bildungswerk in Zusammenarbeit mit dem Dekanat Thalgau Bildrestaurierungen und -vitalisierungen im Wert von über 40.000 Euro zur Erhaltung wertvoller Kirchenkulturgüter aufgrund zahlreicher Initiativen ermöglicht.
„Der letzte Vorhang“ wird am Sonntag, 21. Oktober um 14 Uhr im Museum Hundsmarktmühle durch Direktor Richard Breschar als Schlussattraktion der heurigen 29. Thalgauer Bildungswoche gelüftet.
Älteste Darstellung Thalgaus
Dabei handelt es sich um ein Gemälde, das die älteste zur Zeit bekannte Darstellung von Thalgau zeigt. Sowohl das Alter des Bildes als auch der Name des Malers sind nicht bekannt. Die dargestellte gotische Pfarrkirche sowie der Pfarrhof, noch ohne Kapelle, weisen darauf hin, dass das Bild vor 1740 entstanden sein könnte. Auch die verwendete grobe Leinwand und die Art der Malweise deuten auf diese Entstehungszeit hin. Der im Vordergrund dargestellte Kapellenbildstock („Gerichtskapelle“) ist um 1685 vom Thalgauer Brauer Georg Heisinger errichtet worden. Damit würde sich eine noch frühere Datierung ableiten lassen. Das Bild wurde vermutlich im 19. Jahrhundert großflächig übermalt.
Zwei Pärchen in Tracht
Bernhard Iglhauser und die Marktgemeinde gaben das Bild in die Hände der Restauratorin Regina Sedlmayr. Diese entfernte in mühevoller Kleinarbeit die Übermalungen und brachte das ursprüngliche Motiv wieder zum Vorschein.
Zu sehen sind nun eine veränderte Landschaft und zwei Pärchen in Tracht. Die freigelegte Malerei wurde sehr viel feiner ausgeführt als die spätere Übermalung.
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