Hunde positiv erziehen
Unsere Vierbeinigen Freunde sind uns ähnlicher als wir glauben
OBERTRUM (kle). Erst seit 15 Jahren gibt es seriöse Forschungen zum Thema Haushund. Sie zeigen, dass Hunde klüger sind als wir denken. So können sie beispielsweise emotionale Gesichtsausdrücke von Menschen unterscheiden. Und auch wir können aus der Körpersprache und Mimik unseres Vierbeiners seine "Sprache" erlernen. Das erleichtert das Miteinander. "Menschen müssen lernen ihren Hund zu lesen", so die engagierte Trainerin Karin Immler. Das lernen "Frauerl und Herrl" in ihrer Hundeschule "know wau" oder in einem Volkshochschulvortrag, den die Hundebloggerin gibt.
Hundeerziehung
Der Vorfall in Wien, wo ein Rottweiler ein Kind auf dem Spielplatz attackierte und lebensgefährlich verletzte, ließ die Wogen in Sachen Hundehaltung- und -erziehung wieder hochgehen. "Der schnellste Weg einen Hund aggressiv zu machen, ist ihn aggressiv zu behandeln", so Immler. Aussagen wie "dem Hund zeigen, wer der Herr ist", oder "der Hund muss immer hinterm Herrl aus der Tür" sind überholt. Man sollte den Hund motivieren, denn Verhalten dass sich lohnt, wird auch verstärkt gezeigt. Oder umgekehrt: Unerwünschtes Verhalten darf sich nicht lohnen. Dabei ist der Mensch viel stärker gefordert, als das Tier.
Schwarze Schafe
Auch die Diskussionen manche Rassen zu verbieten, hält die Trainerin für Unsinn. "Jemand der einschlägig einen Hund halten will, wird auf eine andere Rasse ausweichen", weiß Immler. Schwarze Schafe – und damit sind nicht nur die Hunde gemeint – wird es immer geben. Sie stellt auch fest, dass die Hundebesitzer in Salzburg in den letzten Jahren immer rücksichtsloser werden: "Im städtischen Bereich ist die Leine notwendig. Es gibt auch die Möglichkeit den Hund frei zu lassen, aber mit Maulkorb und jederzeit abrufbar", so die Trainerin. "Es müssen die Interessen aller gewahrt werden, Angst vor Hunden lässt sich nicht weg diskutieren." Ein "er tut eh nix" hilft keinem, der sich vor Vierbeinern fürchtet. Und auch der Tritt in einen Hundehaufen fördert das respektvolle Miteinander nicht.
Artgerecht und achtsam
Anders herum sollte ein Hund aber auch frei laufen können. Das geht aber auch auf weiter Flur nur, wenn der Hundebesitzer umsichtig ist. Ein freilaufender Hund muss auf Befehl zum Besitzer zurückkommen. "Das ist wichtig, wenn man auf Spaziergänger oder andere Hundehalter trifft", so Immler. Sie weiß als Halterin eines kleinen Hundes, dass es auch nicht angenehm ist, wenn der Besitzer eines Riesen-Hundes, der auf ihren Wuffi zustürmt zu ihr sagt: "Die zwei werden sich das schon ausmachen".
Wer mehr zum Thema erfahren möchte: www.knowwau.com
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