AK/ÖGB sammeln Unterschriften für das KH Tamsweg
LUNGAU (pjw). Aktivisten von der Arbeiterkammer Salzburg und des Gewerkschaftsbundes sammeln nun Unterschriften, um die Umstrukturierungspläne, die im Krankenhaus Tamsweg verwirklicht werden sollen, zu vereiteln.
Für den Lungau sei die Zukunft des Krankenhauses in Tamsweg entscheidend. Es gehe um die gesundheitliche Versorgung, aber auch um viele Arbeitsplätze, heißt es in einer jüngsten Aussendung. Das Krankenhaus Tamsweg sichere die Gesundheitsversorgung für mehr als 20.000 Lungauer, rund 10.000 Menschen aus dem angrenzenden Murau sowie rund 1,3 Millionen Touristen.
"Wie soll sich das zusammenreimen?"
Die Arbeiterkammer Salzburg sowie der ÖGB Salzburg interpretieren die bisher kommunizierten Reformpläne für den Standort Tamsweg – das Bezirksblatt Lungau hat mehrfach und intensiv darüber berichtet – so: Die Landesregierung wolle die Bettenanzahl von 139 auf 76 reduzieren. Von den rund 330 Mitarbeitern sollen rund 25 Vollzeitarbeiter den Job verlieren. Wie solle sich das zusammenreimen? „Fast die Hälfte weniger Betten, Mitarbeiterabbau um weniger als zehn Prozent. Das scheint nicht glaubwürdig und ich frage mich, ob hier den Lungauern die ganze Wahrheit gesagt wird. Ich appelliere an die Regierung, den Menschen reinen Wein einzuschenken“, fordert AK Salzburg-Chef Siegfried Pichler "mehr Ehrlichkeit in der Debatte" und kritisiert: „Der Lungau als kleinster Bezirk des Bundeslandes war schon bisher durch Ausdünnung und Zusperren wichtiger Infrastruktur und Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge betroffen. Jetzt ist die Bevölkerung mit Einsparungen bei der Gesundheitsversorgung konfrontiert!“
Die konkreten Forderungen
Die Forderung, die KH-Tamsweg-Betriebsratsvorsitzender Rubert Gruber unterstützt, lauten: 1. Keine Verkleinerung des Krankenhauses: den Erhalt von mindestens 120 Betten (inklusiver tagesklinischer Betten) sowie aller Stationen (Interne, Chirurgie/Unfallchirurgie, Anästhesie, Geburtshilfe, Intensiv- und Palliativstation, welche eigenständig zu führen ist, die Gynäkologie und die Akut Geriatrie) am Standort Krankenhaus Tamsweg sowie den Erhalt des Notarztsystems im Lungau. 2. Nein zum Stellenabbau im Krankenhaus: den Erhalt aller derzeitigen Arbeitsplätze! 3. Eine ganzjährig gesicherte Gesundheitsversorgung des Lungaus. 4. Der Standort Krankenhaus Tamsweg muss in Abstimmung mit allen Lungauer Gemeinden sowie dem Betriebsrat, der die Beschäftigten vertritt − mit einem zukunftsweisenden Konzept abgesichert werden!
„Die Lungauer Bevölkerung hat sich eine zuverlässige und gute Gesundheits- und Spitalsversorgung verdient. So wie sie die Menschen in anderen Teilen Salzburgs auch haben. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Zudem muss eine Tourismusregion im Gesundheitsbereich gut erschlossen sein, da sie sonst einen Nachteil im Wettbewerb hat!“, bekräftigt AK-Präsident Pichler.
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