Regionalverband Flachgau-Nord ersetzt SP-Obmann durch VP-Obmann
Schröder nicht wiedergewählt – für ihn eine "Absetzung von 'oben'"
OBERNDORF, NUSSDORF. Seit über 30 Jahren arbeiten die Gemeinden im nördlichen Flachgau im Rahmen eines Regionalverbandes zusammen. 1994 wurde dieser von Bürgermeister Raimund Traintinger als Regionalverband Flachgau-Nord vom Land als erster Salzburger Regionalverbandes formell bestätigt. Viele wichtige Projekte, etwa im Bereich Umwelt oder Soziales, konnten in diesem Rahmen geplant und umgesetzt werden, wobei Oberndorf als Zentrumsgemeinde traditionell federführend tätig war und durchgehend den Obmann gestellt hat.
In der Sitzung am 10. April wurde der Oberndorfer Bürgermeister Peter Schröder mit den Stimmen der ÖVP-dominierten Umlandgemeinden gegen die SP-Bürgermeister von Oberndorf und Bürmoos VP-Parteifreund Johann Ganisl (Nußdorf) zum Obmann gewählt.
Schröder erzählt den Bezirksblättern, dass er eine Woche zuvor noch die Zusage von Johann Ganisl selbst und Gömings Bürgermeister Werner Fritz hatte, dass keiner Schröder absetzen wolle. Schröder zitierte auch LH-Stv. Astrid Rössler von den Grünen, die sich nach dieser Entscheidung "erschüttert" gezeigt habe.
Schröder selbst sagt, dass "die ÖVP damit ihr wahres Gesicht gezeigt hat". "Dass ich abgesetzt werde und Ganisl nun der neue Obmann ist, war eine von 'oben' gewollte Sache. Die ÖVP-Bürgermeister haben alle für Ganisl stimmen müssen."
Begründung von Ganisl
Johann Ganisl selbst erklärt die Neuwahl in einer Anfrage der Bezirksblätter folgendermaßen: "Wir fünf ÖVP-Bürgermeister haben kurz vor der Wahl beschlossen, dass wir ab sofort alle zwei Jahre den Bürgermeister einer anderen der sieben Regionalverband Flachgau Nord-Gemeinden als Obmann haben wollen. Peter Schröder hat sehr gut gearbeitet, aber die Leitung sollte endlich einmal außerhalb von Oberndorf liegen." Der Nußdorfer Ortschef sieht vor allem darin den Vorteil, dass dadurch auch einmal Obmänner von wirtschaftlich kämpfenden Gemeinden an der Spitze stünden. Den beiden SPÖ-Gemeinden Bürmoos und Oberndorf ginge es sehr gut, Gemeinden wie Nußdorf kämpfen stark mit der Abwanderung. "Und in zweieinhalb Jahren gebe ich gerne mein Amt ab an den nächsten der sieben Mitgliedsgemeinden", so Ganisl.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.