Schlechte Luft macht die Salzburger krank

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Jeder achte Salzburger lebt in Gebieten, in denen die Grenzwerte für Stickstoffdioxid überschritten werden. Das ist auf Flächen entlang der Stadtautobahn und der Hauptverkehrsrouten wie etwa Münchner Bundesstraße, Ignaz-Harrer-Straße, Vogelweiderstraße, Linzer Bundesstraße, Alpenstraße, am Rudolfsplatz oder auch rund um den Mirabellplatz. Dort wird einer Studie der TU Graz zufolge der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft derartig verschmutzte Luft als "gesundheitsgefährdend" ein. Als "belastet" gilt die Luft aber bereits ab 30 Mikrogramm pro Kubikmeter – dieser Wert wird auf 22 Prozent des Stadtgebietes nicht eingehalten.

Der Hauptverursacher dieser Entwicklung ist hohe Anteil an Diesel-Fahrzeugen im Verkehr: Jedes zweite Auto hat mittlerweile einen Dieselmotor. Um den Jahresgrenzwert etwa am Rudolfskai einzuhalten, müsste der Autoverkehr um ein drittel reduziert werden. Inwieweit der derzeitige Tempo 80-Probebetrieb zu einer Verbesserung beitragen kann, steht noch nicht fest. Für Verkehrsstadtrat Johann Padutsch ist aber klar: "Mit einer Citymaut könnte man hier einiges erreichen, denn der Hauptanteil an unserem Luftproblem wird vom Pkw-Verkehrsaufkommen verursacht."

Stickstoffdioxid wirke wie ein Reizgas direkt auf die oberen Atemwege, es komme zu Beschwerden wir bei Asthma, Einschränkungen der Lungenfunktion bis hin zu echtem Asthma, erläutert Michael Studnicka, Vorstand der Uniklinik für Lungenheilkunde an den SALK. In den Atemwegen entstehe so eine vorrübergehende Entzündung. "Ein gesunder Erwachsener, der weite Atemwege hat, wird das leichter wegstecken, als jemand, der bereits eine Infektion durch einen Virus hat oder Kleinkinder, deren Atemwege noch eng und weich sind. In solchen Fällen kann es dann bei so einer Luftbelastung sogar zu akut lebensbedrohlichen Erkrankungen kommen", so der Experte. Und: "Aus Studien wissen wir, dass die Asthmahäufigkeit an stark befahrenen Straßen deutlich erhöht ist. Man darf auch nicht vergessen: Stickstoffidoxid ist ein so genannter Leitschadstoff, der in Kombination mit dem nicht weniger gefährlichen Feinstaub auftritt. Und in Kombination sind diese beiden Schadstoffe besonders gefährlich für die Gesundheit."

Als Lungenfacharzt müsse er sich für eine möglichst saubere Luft einsetzen", so Studnicka. Hinzu kommt: "Es sind ja nicht nur die Stickstoffdioxid- und die Feinstaubbelastung in der Luft ein Thema, sondern der viele Verkehr zieht ja auch noch Lärmbelastungen nach sich."

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