Streit um Lärm aus der Luft: Bayrische Airport-Anrainer fordern gerechtere Verteilung der Überflüge
Der Streit um die Verteilung des Fluglärms zwischen Salzburg und Freilassing (derzeit fliegen 86 Prozent der Flieger über Bayern) hat nach der hohen Politik nun auch die Niederungen erreicht. Eine Entlastung Bayerns dürfe keine zusätzliche Belastung der Salzburger Flughafenanrainer mit sich bringen, fordert Anrainersprecherin LAbg. Astrid Rössler.
Ihr Rezept: Eine Deckelung von Flügen nach Innsbrucker Vorbild. Dort würden nicht mehr als 92 Flieger am Tag landen, während es in Salzburg 200 und mehr seien. Sie fordert Lärmkarten, um feststellen zu können, welcher Stadtteil derzeit wie sehr belastet sei. Derzeit kenne man die tatsächlichen Lärmbelastungen gar nicht.
Rössler ließ Gesprächstermin mit Othmar Raus platzen
Dem widerspricht Flughafen-Sprecher Alexander Klaus: „Seit Jahren messen wir ständig den Fluglärm und seither werden wir stetig leiser – im letzten Jahr an einigen Messstellen übrigens um bis zu 30 Prozent.“ Aber auch darüber hinaus unternehme der Flughafen einiges, um Anrainer so gut es geht vom Lärm zu verschonen. So wurde vor eineinhalb Jahren eine neue Süd-Anflugstrecke entwickelt, bei der die Piloten noch auf 1.500 Metern Höhe vor Hallein kehrt machen und über großteils unbewohntem Gebiet hereinfliegen. „Und gemeinsam mit der Austro Control versuchen wir stetig, die Flugrouten im Sinn der Anrainer weiter zu optimieren. Nur eines muss auch klar sein: Letztlich entscheidet der Pilot, wie er landet – und zwar aus rein sicherheitstechnischen Überlegungen.“
Detail am Rande: Einen für 3. Juni geplanten Gesprächstermin mit Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzendem Othmar Raus sagte Rössler kurzfristig ab – und lud statt dessen zur Pressekonferenz.
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