Wo sind die E-Autos?

BEZIRKSBLÄTTER: Wäre jedes fünfte Fahrzeug in Österreich ein Elektrofahrzeug, dann könnten mit einem Schlag knapp 40 Prozent der Energieeffizienzziele für 2016 erreicht werden. Was werden wir schneller erreichen: 2016 oder die eine Million Elektrofahrzeuge?
DIETMAR EMICH: Wenn man weiß, dass derzeit nur sehr wenig Hersteller mit E-Autos am Markt sind, dann sind eine Million E-Autos vor 2016 unrealistisch. Mit dem BMW i3 kommt im November der erste deutsche Hersteller auf den Markt, VW folgt dann im ersten Quartal mit dem VW e-up! Damit wird ordentlich Bewegung in das Thema kommen.

BEZIRKSBLÄTTER: Derzeit sind in Salzburg zwar deutlich mehr als 1.000 E-Bikes, aber nur rund 200 E-Autos unterwegs. Das klingt nach sehr wenig.
DIETMAR EMICH: Ist es auch. Das liegt aber nicht an der Nachfrage, das liegt am Angebot: Es gibt keine Fahrzeuge! Der Renault Zoe z.B. ist eines der beliebtesten E-Autos derzeit. Wenn man so einen möchte, wartet man derzeit rund drei Monate! Und die Kunden kaufen nicht „ein Elektroauto“, die Kunden kaufen ein Elektroauto ihrer Lieblingsmarke. So lange die deutschen Hersteller nicht am Markt sind, befinden wir uns in einer Vor-Phase.

BEZIRKSBLÄTTER: Einspurige E-Fahrzeuge sind offenbar attraktiver als zweispurige. Ist das E-Fahrzeug eher etwas, das man „neben“ dem normalen Auto nutzt?
DIETMAR EMICH: E-Autos werden zu Beginn sicher das Zweit- oder Drittauto ersetzen. Wenn man aber mal damit gefahren ist, wird man nicht mehr darauf verzichten wollen: Sie fahren sich einfach viel spritziger als Benziner oder Diesel. Damit wird es leicht zum Erstauto.

BEZIRKSBLÄTTER: Salzburg ist Modellregion für Elektromobilität. Woran zeigt sich das, was ist hier anders als in anderen Regionen?
DIETMAR EMICH: Wir sind bereits seit 2009 mit konkreten Produkten am Markt und haben kontinuierlich unsere öffentlichen Ladestationen ausgebaut. Derzeit haben wir über 120, 40 davon sind auch für PKW geeignet. Wir haben eine eigene App für iPhone und Android-Handys entwickelt, die einen direkt zur passenden nächsten Station führt. Außerdem können Sie direkt im Autohaus ein Ladepaket von uns zum E-Auto dazu kaufen: Damit sind wir Rest-Österreich um einiges voraus.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie weit kommt man jetzt tatsächlich mit einer Akkuladung? Laut Herstellerangeben sind das zwischen 120 und 200 km.
DIETMAR EMICH: Das hängt vom Modell ab. Den Renault Zoe haben wir ausgiebig getestet, der schafft locker 150 km. Wenn man weiß, dass 80 Prozent unserer täglichen Fahrten unter 40 km liegen, dann kann man damit schon sehr viel abdecken.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie können Sie sicherstellen, dass tatsächlich nur Strom aus erneuerbaren Energien verwendet wird?
DIETMAR EMICH: Wir haben in Salzburg zwei neue Photovoltaik-Anlagen errichtet, um den Strom für E-Autos bereit zu stellen. Der Verbrauchsanstieg ist ja sehr gering: Wenn 20 Prozent aller Autos von heute auf morgen E-Autos wären, würde der Stromverbrauch nur um 3 Prozent steigen.

BEZIRKSBLÄTTER: Projekt Emil: Wie läuft es, wie viele nutzen das Angebot?
DIETMAR EMICH: Wir sind sehr zufrieden! Uns gibt es jetzt seit März 2012 und bald können wir den 1.000sten Kunden begrüßen. Auch hier ist unser Ansatz klar: Vorrang für den öffentlichen Verkehr und eine intelligente Kombination mit dem Elektro-Carsharing. Wir haben sogar für Jahreskartenbesitzer des Salzburger Verkehrsverbundes einen eigenen Tarif gemacht: Damit fährt man besonders günstig.

BEZIRKSBLÄTTER: Woher kommt die Technologie im E-Auto eigentlich?
DIETMAR EMICH: Den E-Motor gibt es schon seit über 100 Jahren. Eines der ersten Autos war ein Elektroauto! In großen Verkehrsmitteln wie Obussen und Schiffen werden E-Motoren schon seit vielen Jahrzehnten eingesetzt. Weil sie deutlich robuster und vor allem effizienter sind: Ein Verbrenner nutzt nur 25 Prozent der eingesetzten Energie, ein E-Motor nutzt über 90 Prozent der Energie, also des Stroms.

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