Breite Allianz gegen Steinbruch am Lidaun
SPÖ-Vorsitzender Steidl spricht sich gegen Steinbruch aus
FAISTENAU (kha). Mit einem starken politischen "Nein" zum Steinruch Lidaun meldet sich nun auch der SPÖ-Landesvorsitzende Walter Steidl zu Wort. "Die Auswirkungen und Belastung für die Bevölkerung sind zu groß. Ebenso die Gefahr, den Erholungsraum der Einheimischen nachhaltig zu stören. Das abgebaute Material weist zudem keine hohe Qualität auf und kann daher leicht woanders abgebaut werden", so Steidl.
Lidaun-Projekt seit 2009
Nach nunmehr neun Jahren des Ringens um den Steinbruch am Lidaun herrscht in der Flachgauer Gemeinde Faistenau noch immer keine Gewissheit, wie es weitergeht. Im Juni 2016 hatte das Landesverwaltungsgericht einen positiven Bescheid der Bezirkshauptmannschaft wegen Verfahrensmängeln aufgehoben. Für die Faistenauer blieb diese Entscheidung aber nur ein Etappensieg im Konflikt um ihren Hausberg. Der Projektbetreiber, die Salzburger Sand- und Kieswerke (SSK), hat sein Vorhaben dennoch nicht aufgegeben. Nach einer letzten mündlichen Verhandlung am 26. September erwartet man in Faistenau mit gemischten Gefühlen erneut die Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft.
Budget für Anwalt
Vizebürgermeister Andreas Teufl von der FPÖ zeigt sich derzeit wenig zuversichtlich: "Wir rechnen in der Gemeinde wieder mit einem positiven – also für uns negativen – Bescheid, den wir natürlich wieder anfechten werden. Aus diesem Grund haben wir bei der letzten Gemeindevertretungssitzung im Dezember neuerlich Anwaltskosten für das Jahr 2018 budgetiert." Vor der Salzburger Landtagswahl im April rechnet Vizebürgermeister Teufl allerdings mit keiner Entscheidung der Behörde. "Der ‚Steinbruch am Lidaun’ wird auch im kommenden Landtagswahlkampf ein bestimmendes Thema sein."
Bürgermeister kämpferisch
Auch Bürgermeister Josef Wörndl zeigt sich kämpferisch im Bezirksblätter-Telefoninterview: "Es wird in der Faistenau keinen Steinbruch geben. Punkt. Jeder, der uns in unserer Allianz gegen den geplanten Steinbruch unterstützt ist willkommen."
Viele offene Fragen
Auch bei der letzten Verhandlung im September sind viele Fragen aus der Bevölkerung unbeantwortet geblieben, berichtet Andreas Teufl. Etwa, wo die riesigen Mengen an Ausräummaterial zwischengelagert werden sollen, ob die Sicherheit der Lidaunstraße weiter gewährleistet werden kann oder ob die Wasserqualität erhalten bleibt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.