Einkaufswagerl-Griffe: Der Alptraum in Sachen Hygiene

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BEZIRK FREISTADT. Kunden benutzen Einkaufswagen, Kinder lutschten am Griff der Einkaufswagen und keiner ahnt das Gefahrenpotential: Schimmelpilze, Viren, Eitererreger und Fäkalkeime die man eigentlich in Toiletten erwartet.
Supermärkte in verschiedenen US-Bundesstaaten haben Waschanlagen installiert, in denen die Einkaufswagen nach jedem Gebrauch desinfiziert werden können.
Übertriebene Vorsorge? Nicht, wenn man Studien glauben möchte. Dort hatten Wissenschaftler die Griffe verschiedener Einkaufswagen untersucht und Erschreckendes herausgefunden: Die Belastung mit Speichel, Bakterien und Fäkalien sei höher als auf einer öffentlichen Toilette, so ihr Fazit.
„Diese Untersuchungen decken sich auch mit Studien, die in Österreich und Deutschland durchgeführt wurden“, weiß die Hygienefachkraft vom Landeskrankenhaus Freistadt, Isolde Aufreiter. Die Ergebnisse sind alarmierend – zum einen aufgrund der Art der gefunden Keime, zum anderen wegen ihrer großen Menge.
Diese Problematik ist aber nicht auf die Griffe der Einkaufswagen beschränkt, es gilt ganz genauso für jeden Türgriff und jede Haltestange, wie etwa Griffe in den öffentlichen Verkehrsmitteln, Tastaturen von Bankomaten oder Fahrscheinautomaten.
Es gibt Zukunftsvisionen, dass die Griffrohre der Einkaufswagen mit selbstreinigenden, also mit neuen Kunststoffen, ausrüsten werden könnten, die bewirken, dass eventuell vorhandene Keime oder Bakterien abgetötet werden. Bis der keimfreie High-Tech-Wagen im Supermarkt steht kann es aber noch dauern.
Isolde Aufreiter: „Es geht nicht um Panikmache, aber es hilft, zu wissen, wo
Krankheitserreger lauern. Ein einfaches aber gründliches Händewaschen kann uns in einem sehr großen Ausmaß schützen.“
Dabei gilt es, wichtige, einfache Grundregeln zu beachten: Hände gründlich mit Seife waschen – mindestens 20 bis 30 Sekunden lang. Bloßes Abspülen mit Wasser reicht nicht aus. Ein alter Kinderspruch ist aktueller als je zuvor: "Nach dem Klo und vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen!".
"Für abwehrgeschwächte Menschen können auch Einmalhändedesinfektionstücher, die einzeln verpackt erhältlich sind, hilfreich sein. Diese empfehlen sich auch bei Reisen, weil die Gefahr in andern uns ungewohnten Ländern steigt, da dort auch für unser Immunsystem unbekannte Keime Übelkeit oder Durchfälle verursachen können", rät Isolde Aufreiter.


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