Kriminalität
64,6 Prozent der Straftaten im Bezirk Freistadt aufgeklärt

- In der Corona-Zeit gab es weit weniger Körperverletzungen, was offensichtlich mit den Lockdowns zusammenhängt.
- Foto: KK
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Bezirkspolizeikommandant Franz Schmalzer analysiert die Kriminalitätsstatistik des Jahres 2021.
BEZIRK FREISTADT. Die Aufklärungsquote von strafbaren Delikten betrug in Oberösterreich im vergangenen Jahr 63,1 Prozent. Im Bezirk Freistadt wurden 2021 insgesamt 1.470 Straftaten begangen, davon konnten die Polizisten 949 einem Täter beziehungsweise einer Täterin zuordnen. Die Aufklärungsquote liegt somit bei 64,6 Prozent und deutlich über dem oberösterreichweiten Durchschnitt. Ein Ergebnis, das den Bezirkspolizeikommandanten Franz Schmalzer sehr freut.
Weniger Handgreiflichkeiten
Was die einzelnen Deliktsgruppen betrifft, so hat die Corona-Pandemie für erhebliche Verschiebungen gesorgt. So ist zum Beispiel die Anzahl der Körperverletzungen stark zurückgegangen. "Das hängt unmittelbar mit den Lockdowns zusammen", sagt Schmalzer. "Diskotheken und Gasthäuser waren zum Teil geschlossen, deswegen kam es vor den Lokalitäten viel weniger zu Handgreiflichkeiten, die meistens durch Alkoholkonsum hervorgerufen werden."
Diebstähle rückläufig
Auch die registrierten Verkehrsunfälle waren deutlich weniger als in der Zeit vor der Pandemie. Eklatant ist der Rückgang auch bei Straftaten gegen fremdes Vermögen: Sachbeschädigungen, Diebstähle oder Einbruchsdiebstähle. "Die Menschen konnten nicht fortgehen und blieben zu Hause. Das hat natürlich auch viel 'lichtscheues Klientel' abgehalten", stellt Schmalzer fest. Diebstähle von Fahrzeugen, Einbrüche in Wohnungen, Häuser oder Keller – in allen Sparten gingen die Delikte zurück.
Verstöße gegen öffentlichen Frieden
Doch mit Corona kam es auch zu Gesetzesverstößen, die vor der Pandemie kaum oder gar keine Rolle gespielt hatten. "Voriges Jahr verzeichneten wir 35 Straftaten gegen den öffentlichen Frieden", sagt Schmalzer. Der Klassiker: Jemand lässt seinen Frust über die Corona-Maßnahmen öffentlich aus und beschimpft Politiker aufs Gröbste. Oder Corona-Spaziergänger, die sich selbst als "Menschen mit Lebensfreude" bezeichnen, dabei aber gegen Paragraf 283 (Verhetzung) verstoßen. Bei den Veranstaltungen waren mitunter ungustiöse Plakate zu sehen, auf denen Vergleiche mit dem Holocaust angestellt wurden. Sorgen macht Schmalzer die Zunahme von Straftaten gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung. Die Statistik weist für das vorige Jahr 33 Fälle von Kinderpornografie auf. Das ist eine Verdoppelung gegenüber 2019 und eine Verdreifachung gegenüber 2020.
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OÖ: Noch nie so wenige Delikte wie 2021
OBERÖSTERREICH. Die gesamte Anzahl der Strafdelikte im Jahr 2021 ist in Oberösterreich so niedrig wie überhaupt noch nie ausgefallen. 55.665 waren es genau, im Jahr vor Corona lag die Zahl bei 64.779 – das ist ein Rückgang von etwa 15 Prozent. Geklärt hat die Polizei 35.264 Straftaten, also rund 63 Prozent – im Bundesländervergleich bedeutet das Rang zwei hinter Tirol. Die Aufklärungsquote ist dabei in den vergangenen Jahren stetig nach oben gegangen – im Jahr 2012 hatte sie noch bei 47,8 Prozent gelegen.
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