Staatsschutz gibt Okay
Freistadt wird Bühne für "Ikone der Verschwörungstheoretiker"

Messehalle Freistadt | Foto: Lackner-Strauss
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Gegen den Auftritt des von der Neuen Zürcher Zeitung als "Ikone der Verschwörungstheoretiker" titulierten Daniele Ganser am 14. April in der Messehalle Freistadt gibt es vonseiten des Landesamtes für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) keine Bedenken.

FREISTADT. Franz Kastler, Präsident der Messe Mühlviertel, hatte aufgrund der Berichterstattung über den Auftritt von Daniele Ganser mit der Polizei Freistadt Kontakt aufgenommen. Diese leitete seine Anfrage an das LSE weiter. Ergebnis: "Es sind keine straf- bzw. verwaltungsrechtlichen Übertretungen in Zusammenhang mit der Veranstaltungsreihe sowie den Redebeiträgen der genannten Person bekannt." Damit kann Ganser also am 14. April seine kruden Theorien ohne Bedenken auch in Freistadt unters Volk bringen. 

Russische Staatspropaganda

Hans Käferböck aus Freistadt, Sprecher der Plattform für Kultur und Menschlichkeit, hatte Ganser auf meinbezirk.at und in der Printausgabe der BezirksRundSchau Freistadt als brandgefährlichen Mann und Rattenfänger bezeichnet, der vorgebe, wissenschaftliche Theorien zu verbreiten, sich in erster Linie jedoch emotionaler Bedürfnisse bediene. Auch renommierte Historiker nehmen sich zu ihrem ehemaligen Kollegen Ganser kein Blatt vor dem Mund. Frithjof Benjamin Schenk, Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Basel, sagt, dass ihm jede fachliche Expertise fehle und er immer wieder Positionen der russischen Staatspropaganda verbreite.

"Angelegenheit abgeschlossen"

Käferböcks Wunsch, die Messe Mühlviertel möge in Zukunft mehr Sensibilität bei der Auswahl ihrer Gäste an den Tag legen, wird wohl fromm bleiben. Denn auf die Fragen, ob sie ihre Mieter hinkünftig genauer unter die Lupe nehmen und ob sie weiterhin mit Veranstalter Peter Schutte zusammenarbeiten werde – der zum Beispiel behauptet, die Wahl Alexander van der Bellens zum Bundespräsidenten sei "Betrug" – gab es nur eine knappe Antwort: "Für den Messevorstand ist die Angelegenheit abgeschlossen."

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