Heroin erlebt großes Comeback im Bezirk
Suchtermittlungsgruppe Freistadt ließ gerade 18-jährigen Dealer hochgehen.
BEZIRK FREISTADT. LSD, Cannabis, Crystal Meth, Speed – die Suchtgiftermittler der Polizeiinspektion Freistadt sind mit allen Arten von Drogen konfrontiert. Eine Renaissance erlebt derzeit aber gerade ein Suchtmittel, dessen große Zeit schon vorbei zu sein schien. „Seit Anfang des Jahres stellen wir vermehrt das Auftreten von Heroin fest“, sagt Christoph Witzany, der Leiter der 2005 ins Leben gerufenen Ermittlungsgruppe Suchtgift.
Im September ließen Witzany und seine beiden Kollegen Rudolf Frühwirth und Wolfgang Steirer einen 18-Jährigen aus dem Bezirk Freistadt hochgehen, der in großem Stil gedealt hatte. „Wir rechnen mit etwa 70 bis 80 Abnehmern“, berichtet Witzany. Den Stoff besorgte der junge Mann aus Wien, weil dort die Qualität offenbar sehr gut ist. Der Dealer sitzt momentan in Linz in Untersuchungshaft, die Einvernahmen der maximal 26-jährigen Konsumenten sind voll im Gang.
„Gras“ ist die Nummer zwei
Als Problemfeld Nummer zwei orten die Suchtgiftermittler die Droge Cannabis, umgangssprachlich auch „Gras“ genannt. Aufgriffe geschehen praktisch laufend. Vielfach wird der Stoff aus dem benachbarten Tschechien importiert. Es gibt aber auch im Bezirk Freistadt immer wieder Produzenten. Im Jahr 2011 wurden in Rainbach 20 Kilogramm „Gras“ entdeckt – der mit Abstand größte Fund, den die Ermittlungsgruppe seit ihrem Bestehen machte.
Eine eher kleinere Rolle spielt Crystal Meth. Doch auch mit dieser Droge werden in schöner Regelmäßigkeit junge Leute erwischt – vor allem, wenn sie von Tschechien einreisen. So wie jener 23-jährige Autolenker aus Enns, der gemeinsam mit seinem Beifahrer das aufputschende Methamphetamin über die wenig überwachte Grenze in Deutsch-Hörschlag (Rainbach) nach Österreich schmuggeln wollte.
„Nicht mehr wegzudenken“
Die Ermittlungsgruppe Suchtgift besteht seit zehn Jahren und ihre Arbeit hat sich hundertprozentig bewährt, wie Bezirkspolizeikommandant Franz Schmalzer feststellt: „Die Kollegen haben viel Know-how gesammelt, überregionale Verbindungen hergestellt und sich bestens vernetzt. Ihre Arbeit wächst und wächst und ist nicht mehr wegzudenken.“
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