Ausstellung in Freistadt
Hungern, hamstern und helfen nach 1945
FREISTADT. Im Sommer 1945 hatte die Bewohner viele Ängste. Man musste mit der Gegenwart zurechtkommen, aber man fürchtete auch die Zukunft. Von beinahe 200 Freistädter Männern wusste man nicht, wo sie sich befanden – in Gefangenschaft, in Lazaretten oder auf den Soldatenfriedhöfen im Osten und Westen? Tausende Flüchtlinge aus den Ostgebieten, aber auch aus den bombardierten deutschen und österreichischen Städten mussten untergebracht und versorgt und wieder nach Hause gebracht werden. Und dann waren noch die Besatzungssoldaten in der Stadt und am Land.
Hungerdemonstrationen
Lebensmittel und Brennmaterial waren knapp oder gar nicht verfügbar. Die Leute mussten improvisieren. Während sich die politische Lage durch die Bildung der demokratischen Regierung rasch festigte, konnte man dies von den wirtschaftlichen Verhältnissen nicht behaupten. Ende Mai 1945 sank der tägliche Kaloriensatz auf ein absolutes Existenzminimum. Vor allem in den Industrieregionen kam es zu Hungerdemonstrationen. Ohne entsprechende Ausweise und Nachweise waren keine Lebensmittelkarten zu bekommen. Der Identitätsausweis und die Meldekarte gehörten zur Grundausstattung jedes Österreichers, mit Kontrollen war im besetzten Land jederzeit zu rechnen.
21. April bis 27. August
Die Ausstellung "Hungern, hamstern und helfen nach 1945" im Schlossmuseum Freistadt zeigt in 16 Stationen die unmittelbare Nachkriegszeit und berichtet von den gewaltigen Problemen und den erfolgreichen Lösungsversuchen. Eröffnet wird sie am Freitag, 21. April, 18 Uhr. Zu sehen sind die Exponate bis 27. August.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.