Junges Physik-Genie aus dem Freistädter Gym
FREISTADT. Physik ist die große Leidenschaft der Freistädter Gymnasiastin Anja Schwab. Mit ihren 15 Jahren hat sie es bereits bis ins österreichische Nationalteam der jungen Physiker geschafft und durfte im Sommer an der Physik WM ("IYPT") in Peking teilnehmen. Dafür wurden 17 physikalische Problemstellungen experimentell und theoretisch in aufwendiger Vorbereitung bearbeitet. Ein Thema drehte sich um den Bottle Flip. Fragestellungen dazu waren unter anderem, welche Voraussetzungen optimal sind und an welchen Parametern gedreht werden muss, um einen erfolgreichen "Flaschensalto" zu garantieren. „Es ist einfach faszinierend, wie man mit der Physik die Geheimnisse des Universums ergründen kann und das nicht nur in großen Forschungslaboren, sondern ganz einfach zu Hause", sagt die begeisterte Schülerin.
Der Ablauf eines „Physics Fights“ ist streng geregelt und zeitlich ganz genau begrenzt. So müssen in nur zwölf Minuten das Problem erklärt, die Theorie mit vielen Formeln gezeigt und dann noch mit eigenen experimentellen Daten belegt werden. Währenddessen passt das gegnerische Team genau auf, ob irgendwelche Fehler passiert sind oder ungenau gearbeitet wurde. Die Aufgabe der Gegner ist es nämlich, in der folgenden wissenschaftlichen Diskussion, alle Fauxpas aufzuzeigen und mit eigenem Wissen zum Thema zu punkten. Dabei sind nicht nur physikalische und mathematische Fähigkeiten gefragt, sondern auch die Kunst zu präsentieren, denn es gewinnt das Team, das nicht nur eine überzeugende Lösung präsentiert, sondern diese in einem rhetorischen Wettstreit auf Englisch überzeugend verteidigen kann. Danach bewertet ein drittes Team alles bisher Geschehene und stellt offene Fragen. Am Ende wird alles von einer Jury bewertet.
32 Nationen haben an der WM in China teilgenommen. Das österreichische Nationalteam schlug sich tapfer und erreichte den 16. Platz. Auch bei der darauffolgenden Europameisterschaft, die in Rumänien stattfand, konnte Anja Schwab mit ihrem Team überzeugen und sich sogar den ersten Platz sichern. „Es war eines der besten Erlebnisse bisher, denn ich konnte nicht nur weit über den Schulstoff hinaus in die Welt der Physik eintauchen, sondern viele physikbegeisterte Jugendliche aus aller Welt treffen, Freundschaften fürs Leben knüpfen, neue Länder kennenlernen und oben drauf noch mein Englisch verbessern."
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