MV Kernland und MV Alm
Österreichs erste Gemeinschaftsstiftung vor der Gründung

- Seit zwei Jahren arbeiten die Leader-Regionen Mühlviertler Kernland und Mühlviertler Alm mit Unterstützung des Verbandes für gemeinnütziges Stiften an der Vorbereitung zur Gründung der Gemeinschaftsstiftung Mühlviertel. Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Roland Wolf
BEZIRK FREISTADT. Die Mehrheit der Österreicher ist bereit, etwas für die Allgemeinheit zu tun, sich zivilgesellschaftlich zu engagieren: für ihr Land, ihre Region, die Menschen, die darin leben, aber auch auf internationaler Ebene. Das zeigt sich einerseits durch jährliche Spenden in der Gesamthöhe von etwa 750 Millionen Euro und andererseits durch den hohen Stellenwert des zivilgesellschaftlichen Engagements. In mehr als 120.000 Vereinen und rund 745 gemeinnützigen Stiftungen wird soziales und ehrenamtliches Engagement gelebt.
Mühlviertel als Vorreiter
Darüber hinaus engagieren sich rund 2,3 Millionen Menschen freiwillig und unbezahlt im informellen Bereich, der von kleinen Initiativen bis hin zur informellen Nachbarschaftshilfe geht. Für viele Vereine und Initiativen stellt sich mit wachsender Größe und Lebensdauer die Frage, wie sie ihre mit viel Zeit und Engagement aufgebaute Arbeit langfristig absichern können. Eine Lösung ist das international erprobte Konzept der "Community Foundations" (Bürgerstiftung/ Gemeinschaftsstiftung) – und in Österreich ist abermals das Mühlviertel Vorreiter! Die Leader-Regionen Mühlviertler Kernland und Mühlviertler Alm haben in den vergangenen zwei Jahren daran gearbeitet, um die erste Gemeinschaftsstiftung in Österreich zu gründen. Noch in diesem Jahr soll die Gründungsurkunde unterzeichnet werden.
Hebel und Drehscheibe
Eine Gemeinschaftsstiftung ist der Hebel und die Drehscheibe für gemeinnützige Initiative und innovative Ideen in der Region. Sie aktiviert die Menschen in ihrem Einzugsgebiet und ermutigt zu gemeinschaftlichem Tun. Gemeinschaftsstiftungen sind unabhängig und ermöglichen dadurch große und kleine Projekte, die in klassischen Förderschienen nicht möglich wären. Nach dem Prinzip geteilter Verantwortung geführt, verbindet sie regionales Engagement mit finanzieller Nachhaltigkeit. Die der Region verbundenen Menschen können sich durch Zustiften, ehrenamtliche Arbeit oder inhaltliche Beteiligung einbringen.
Suche nach Zweit-Gründern
Das Kernland und die Alm werden – vorbehaltlich der Beschlüsse in den Regionsgremien - Erst-Gründer sein und sich in den nächsten Tagen und Wochen auf die Suche nach Zweit-Gründern machen, die mindestens 50.000 Euro Gründungskapital in die Gemeinschaftsstiftung einbringen. „Neben den Zweitgründern sind wir aktuell auf der Suche nach einem Projektkoordinator, der uns in den nächsten drei Jahren auf selbstständiger Basis dabei unterstützt, die Stiftung nachhaltig zu verankern“, sagen die Leader-Manager Conny Wernitznig und Kurt Prandstetter. Und die beiden Leader-Obmänner Fritz Robeischl (Kernland) und Hans Holzmann (Alm) betonen: "Wichtig an der Person ist uns, dass sie gemeinsam mit engagierten Initiatoren die Gemeinschaftsstiftung Mühlviertel in einem partizipativen Prozess vorbereitet und entscheidend mitprägt. Was für uns zählt, ist ehrliches Interesse an sozialem und gesellschaftlichem Zusammenleben, Leidenschaft für Innovation und Region und eine empathische Persönlichkeit."
Hinweis:
Bewerbungsfrist für den Job als Projektkoordinator ist der 1. Juli 2024, die Ausschreibungsunterlagen sind online unter leader-kernland.at und muehlviertleralm.at einzusehen.
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