„Perfekte Familien gibt’s nicht“

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Die angeblich stillste Zeit im Jahr beschert vielen Familien leider eine explosive Stimmung.

¶ BEZIRK. „Viele Frauen fühlen sich überfordert und machen sich Gedanken, ob und wie sie etwas besser machen könnten!“ Die Diplompädagogin und Marianum-Direktorin Hedwig Hartmann (49) berät in der Frauenberatungsstelle Babsi seit vielen Jahren Klientinnen. Gleich vorweg: „Die meisten Frauen machen es richtig, sind aber verunsichert und suchen eine Bestätigung, die sie auch von mir bekommen“, so die Familienberaterin, die nicht nur eine engagierte Lehrerin ist, sondern sich in Sachen Pädagogik auch ständig weiterbildet. Hedwig Hartmann war als Betreuungslehrerin jahrelang für mehr als zehn Schulen im Bezirk zuständig. Sie weiß daher genau, was Kinder brauchen. „Man muss einfach Grenzen setzen. Das hat nichts mit Härte zu tun, aber jede Familie hat ihre speziellen Richtlinien, die es für alle einzuhalten gilt.“Mütter, die konsequent sein möchten, werden in der Familie oft nicht unterstützt, vor allem wenn die ganze Verwandtschaft mitredet. Einigkeit

sei, so die Familienberaterin, aber notwendig.

Kinder dürfen mitreden

Bei ihren Beratungen legt sie großen Wert darauf, dass die Kinder beziehungsweise Teenager mit dabei sind. „Dieses Angebot wird gerne angenommen. Sie sehen darin eine Chance, auch einmal gehört zu werden.“ Wichtig ist, dass man den Alltag gut bewältigt. Das gilt besonders auch für die Advent- und Weihnachtszeit. Hartmann: „Ich glaube schon, dass viele den Druck verspüren, auf heile Familie zu machen. Genau das ist aber nicht Alltag. Gerade als Familie sollte man authentisch bleiben, bewährte Rituale pflegen und nicht alles anders machen wollen. Perfekte Familien gibt es nicht.“ Auf diese Weise kann man auch emotionalen Stress, dem die Kleinen in der Vorweihnachtszeit ausgesetzt sind, als Eltern abfangen.
Ein Trend, den Hedwig Hartmann feststellen kann: „Auch jungen Müttern werden Werte wie Grüßen, Höflichkeit und ein gegenseitiger respektvoller Umgang wieder wichtiger.“

Fast alle Lebensbereiche kompetent abgedeckt

FREISTADT. Linda Hofbauer, Geschäftsführerin der Frauenberatungsstelle, weist auf die vielfältigen Angebote von Babsi hin: „Die Familienberatungsstelle stellt sich als Aufgabe, unterstützend bei Fragen der Erziehung, in rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen, aber auch bei medizinischen Fragen tätig zu sein.“ Für jeden Bereich gibt es speziell geschulte und ausgebildete Expertinnen. Die Diplompädagogin Hedwig Hartmann berät in allen Fragen, die Erziehung, Schulprobleme etc. betreffen. Sabine Meisinger unterstützt in sozialen und wirtschaftlichen Belangen, gibt Ratschläge bei finanziellen und Wohnungs-Problemen. Die Ärztin Simone Neulinger ist kompetente Ansprechpartnerin bei allen Fragen zu Sexualität, Schwangerschaft und Verhütung. Das Aufgabengebiet von Katharina Grantl: Alle rechtlichen Fragen zu Obsorge, Trennung, Scheidung. Babsi bietet auch Elternberatung vor einvernehmlicher Scheidung an. Heike Plöchl ist anerkannte Beraterin des Justizministeriums.

Zur Sache:

Die Frauenberatungsstelle Babsi hat ihren Sitz in der Ledererstraße 5, 4240 Freistadt
Tel: 07942-72 140 oder 07942- 73 263; Fax: 07942 – 72 140 – 04
babsi.freistadt@aon.at

www.babsi-frauenberatungsstelle.at

Kommentar:

Als Familie authentisch sein

Alle friedlich vor dem Christbaum vereint, das Haus auf Hochglanz gebracht, die Geschenke perfekt ausgesucht und das Festmahl vom Feinsten. Wer solche Erwartungen an sich oder Angehörige stellt, dem fehlt jeder Realitätssinn. Tatsache ist aber, dass sich viele Frauen selbst unter Druck setzen und nahe an dieses Ideal herankommen wollen. Kein Wunder, dass die Stimmung in vielen Familien jetzt rund um Weihnachten besonders explosiv ist. Von der Familienberatungsstelle Babsi gibt es einige gute Ratschläge. Der wichtigste: Als Familie authentisch sein und nicht gerade jetzt etwas groß verändern wollen. Und wenn die Arbeit daheim letztlich an einem hängen bleibt, gibt es eben statt des Karpfens eine kalte Platte.
Perfekte Familien gibt es einfach nicht!

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