PORTRÄT
"S’Wirtshaus hod in Psychiata ersetzt"
Da Hömeseda Fritz dahoit bsundare Teile unsara Voikskultur ois Sänger und Gschichtndazöhla.
GUADAU. Es woar im Joahr 2018, wia da Hömeseda Fritz vom Laund Oberösterreich de Samhaber-Plakettn kriagt hod. De kriagn nur Leit, de sie um den Erhoit und de Pflege va da Voikskultur vadient gmocht haum. Und da Hömeseda Fritz, der in Wirklichkeit Fritz Renhart hoaßt, hod se de Auszeichnung mehr ois vadient. Scho ois kloan Buam hod’s in Fritz auf d’Bühne zogn. „Meine erstn Witz hob i beim Musi-Ausflug dazöht“, erinnat a si. Oft hod a de Witz goar ned vastaundn – er woar jo erscht zehn Joahr oid – owa er hod’s so guad dazöht, dass’n de Leit immer und immer wieda viere zum Mikrofon bitt haum.
Ois, wos Gott vabotn hod
Mittlaweun is da Fritz 63 Joahr oid und er woaß vü zum Dazöhn. Vom Singwettbewerb am Braunberg, wo er mitn Resch Koarl ois „Gutauer Stubnhocker“ den ersten Preis gwunga hod. „Ned wei ma so guat gsunga haum, sondan wei se de Leit so guat untahoidn haum.“ Oder von de Auftritt’ beim Gstanzlsinga in Koitnhausn, in da Nahat va Soizburg. „Dort woar i scho siebm- oder ochtmoi.“ Des Gstanzl, sogt da Fritz, is des Kabarett vom kloan Maun. Es geht dabei um ois, wos Gott vabotn hod. G’spaßig sois sei, aungriffslustig und oft a a bissl aunrüchig. A Beispü? „Waunst in Hümmi wüst kemma, muasst as Schneiztiachl mitnehma. Wei in Hümmi is a Schaund, waunst schneizt mid da Haund.“ Goar net aunrüchig san de Wirtshausliada, de da Fritz singt. Des is sei große Leidenschaft. „Mia is wichtig, dass de Liada dahoidn bleibm“, sogt a. De Haundwerker haum des Liadguat friaha – waun’s auf Waundaschoft worn – auf de Wirtshaustisch vabreit. „Interessant is, dass zum Beispü in Sandl Liada gibt, de’s a in Bayern draußn a gibt. Owa dazwischen, in Rohrboch, do singans gaunz aundars.“ Worum? „In Sandl und in Bayern worn de Glosbläser, in da Rohrbocher Gegnd eher de Weba.“
Gredt, graft, gsunga
Da Fritz kaun si nu guad erinnern, wia in de Wirtsheisa gsunga worn is. „Do san olla banaund gsessen, do is gredt worn und irgndwaun hod oana aungfaungt zum Singa und olle haum eingstimmt.“ Des geht heit leida ob, sogt da Fritz. „Heitzutog san olle nua no in Gruppn banaund, de olle dessöwa dengan.“ Des Wirtshaus hod seina Meinung noch friaha ghoifn, dass vaschiedene Aunsichtn untaranaunda austauscht worn san. „Freili haum’s a vü gstrittn und oft sogoar graft – owa noch an Neichtl haums wieder mitanaunda gsunga.“ S’Wirtshaus woar wia a Oart Psychiata. Und a bülliga dazu. „Fia a Hoiwe Bier hosd da deine Sorgn vom Leib redn kinna.“
Hochdeitsch is nix fia mi
In Hömeseda Fritz kennan’s weitmächti herum a ois Theaterspüla. Seine Auftritt’ ba da Theaterrunde Guadau san legendär. Er spüd ernste Roin und lustige. Nua ba de neichan Gschichtn tuat a ned so gern mid. „Hochdeitsch redn, des is nix fia mi.“
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ZUA SOCH
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Wos is eigentlich a Gstanzl? Najo, des Wort derfad a Verkloanerung vom Wort „stanza“ sei. Des is Italienisch und hoaßt so vü wia obstaumma. Gstanzl san Spottliada, die hauptsächlich im Drei-Viertl-Takt stehngan. Des Gstanzl is a oanziga Vierzeiler, wobei si die erste Zein auf de zweite oder auf de dritte Zein reima kaun. So a Gstanzl besteht aus Strophen va zwogliedrige, meistns öfsübige jambische Vers. Im oipländischn Raum san de Gstanzln recht vabreit. Sie werden in da jöweilign Mund-oart dicht und vortrogn. Des Gstanzlsinga is a gsöschoftliches Zaumsei. Gsunga werns unta Freind, im Wirtshaus oda bei diversn Treffn wia zum Beispü in Koitnhausn, wo a da Hömeseda Fritz oft mittuat. Guade Sänga kinnan ausm Stegfrei stundenlaung Gstanzl vortrogn, ohne dass si se dabei wiedahoin.
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