Betriebsrätin im Interview
"Vermisse seit Jahren Wertschätzung für die Pflegekräfte"

Silvia Rentenberger-Enzenebner | Foto: Privat
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FREISTADT, KEFERMARKT. Silvia Rentenberger-Enzenebner ist ein Urgestein des Klinikums Freistadt. Sie war schon Teil der Belegschaft, als sich das Spital noch in der Zemannstraße befand. Seit 20 Jahren ist sie gewählte Betriebsrätin (FSG). Wir haben mit der 58-jährigen Kefermarkterin über die aktuelle Situation im Pflegebereich gesprochen.

Frau Rentenberger-Enzenebner, was sind die großen, durch Corona hervorgerufenen, Herausforderungen für die Mitarbeiter in der Pflege?
Seit gut acht Monaten müssen unsere Mitarbeiter im Haus verpflichtend FFP2-Masken tragen, bis zu zwölf Stunden am Tag, bei Kontakt mit Corona-Patienten sogar eine FFP3-Maske und Schutzkleidung. Diese besteht aus einem „Plastik“-Mantel, FFP3-Maske, Schutz-Brille, Handschuhe und Haube.

Könnten Sie genauer schildern, was das bedeutet?
Nach fünf Minuten Tätigkeit am Patienten fängt der Mantel an zu kleben, die Brillen beschlagen andauernd, nach zehn Minuten fängt der Schweiß an, sich am Körper entlang einen Weg zu bahnen. Nach etwa einer Stunde Patienten-Versorgung müssten sich Mitarbeiter eigentlich duschen und umziehen, dazu fehlt aber die Zeit.

Wie wirkt sich das auf die Mitarbeiter aus?
Die Pflegemitarbeiter sind nach 20 Minuten vollkommen durchnässt. Es kommt dadurch zu einer schnelleren Dehydratation mit Begleitsymptomen wie Schwindel und Kopfschmerzen. Viele Mitarbeiter klagen aufgrund der FFP2-Maske über trockene Augen, vermehrt Kopfschmerzen und Hautausschläge.

Werden diese besonderen Belastungen wenigstens entsprechend vergütet?
Leider nicht. Seit Jahren setze ich mich dafür ein, dass alle Mitarbeiter, die auf unserer Infektionsstation arbeiten, eine Infektions- oder Erschwerniszulage erhalten. Leider ohne Erfolg! Zuletzt habe ich ein Schreiben an die höchsten Vertreter der oberösterreichischen Politik gerichtet. So wie es aussieht wieder erfolglos. Ich lade die zuständigen Damen und Herren der Politik gern ein: „Kommen Sie an unsere Infektionsstation und nehmen Sie Anteil an der täglichen Arbeit unserer großartigen Mitarbeiter!".

Aber der Bundeskanzler hat doch zu Beginn der Pandemie gesagt: "Koste es, was es wolle!" ...
Ja, diesen Satz wird wohl keiner von uns so schnell vergessen. Anscheinend gilt er nur für die Wirtschaft und nicht für jene, die während der gesamten Pandemie und auch weiterhin Tag für Tag und Nacht für Nacht für kranke, alte und pflegebedürftige Menschen und für die täglichen Bedürfnisse der Menschen da sind.

Gab es für die Pflegekräfte nicht eine Prämie in Höhe von 500 Euro?
Wir werden sehen, in welcher Form, in welcher Höhe und welchen Berufsgruppen dieses Geld ausbezahlt wird. Ich gebe zu bedenken: Bereits bei der ersten Prämie hat es Abstufungen gegeben und nur wenige Pflegemitarbeiter in den Stationen erhielten den vollen Betrag. Ich vermisse seit Jahren die notwendige Wertschätzung.

Silvia Rentenberger-Enzenebner | Foto: Privat
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