Weitersfeldener Heiligenfiguren haben bewegte Geschichte
WEITERSFELDEN. In der Pfarrkirche Weitersfelden hängen die barocken Figuren des Heiligen Leopold und des Heiligen Heinrich aus dem Jahre 1720 und beide sehen sich irgendwie ähnlich. Der Heimatforscher Ludwig Riepl ist nun diesem Geheimnis auf den Grund gegangen. Beide Figuren stammen ursprünglich aus dem Sommerrefektorium des Stiftes Schlägl und waren dort Teil der Heiligen-Dreikönige-Ensembles.
Die Pfarre Weitersfelden war die erste Pfarre in Oberösterreich, die 1933 die neugotischen Altäre, die sogenannte "Brettlgotik" entfernte. Der kunstbegeisterte Dechant Franz Frühwirth trug dazu aus dem ganzen Bundesland barocke Kunstwerke zusammen. Der Bildhauer Artur Rauch aus Altmünster machte aus einer der Dreikönigsfiguren den Heiligen Lepold III. von Österreich, indem er ein Zepter, die Kaiserkrone und eine Fahne dazu schnitzte. Aus der zweiten Dreikönigsfigur sollte ein Heiliger Heinrich werden, da der Kaplan (Heinrich Koller) und der damalige Weitersfeldner Bürgermeister (Heinrich Reknagel) diese Heiligenfigur finanzierten.
Auch der langjährige Landeshauptmann Heinrich Gleisner war von dieser einzigartigen Weitersfeldner Heinrichsfigur so begeistert, dass er sich einen Abdruck machen ließ. Bis zur Kirchenerweiterung standen die Figuren mit der Heiligen Elisabeth und dem Kirchenpatron, dem Heiligen Ulrich, in der barocken Bilderwand des Hochaltares. Heute werden sie an den Seitenwänden von vielen Pilgern des Johannesweges bewundert. Gratisführungen (Kirche, Pranger, Galgen, Markt, Wienau) oder heimatkundliche Rundfahrten durch die Gemeinde gibt es für Gruppen nach Voranmeldung bei Ludwig Riepl unter 07952/6298.
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