Bürgermeister Roland Gaffl im Interview
"Wir brauchen keine Meinungen von oben zu übernehmen"

Roland Gaffl ist seit 20. Oktober 2021 Bürgermeister von Königswiesen. | Foto: Privat
  • Roland Gaffl ist seit 20. Oktober 2021 Bürgermeister von Königswiesen.
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KÖNIGSWIESEN. Er war die Wahlsensation 2021 im Bezirk Freistadt: Roland Gaffl gewann die Bürgermeisterwahl mit 1000:999 Stimmen und brachte mit seiner Bürgerliste Für KW die kommunalpolitische Landschaft ins Wanken. Die BezirksRundSchau hat den 46-Jährigen zum Gespräch gebeten, um eine erste Bilanz zu ziehen.

Herr Gaffl, was hat sich für Sie persönlich als Bürgermeister zum "Leben davor" verändert?
Der Eintritt in die Öffentlichkeit und das Rund-um-die-Uhr waren gewöhnungsbedürftig. Meine Frau, unsere drei Kinder und ich haben uns aber gut und lange für den Fall der Fälle vorbereitet. Es ist schön, welchen Gestaltungsraum man in der Funktion als Bürgermeister hat. Diesen muss man aber auch nutzen.

Zu Beginn Ihrer Amtszeit herrschte aufgrund des Bürgermeisterwechsels vor allem bei der jahrzehntelang alles dominierenden ÖVP eine gewisse Unsicherheit. Wie ist Ihr Verhältnis zur ÖVP jetzt?
Dieser gewaltige Umbruch musste natürlich von allen im Gemeinderat befindlichen Fraktionen erst einmal verdaut werden, insbesondere von der bis dorthin immer in der absoluten Mehrheit befindlichen ÖVP. Wie tickt der Neue? Wie verlässlich ist er? Wie läuft die Zusammenarbeit? Das waren Fragen, die man sich stellte.

Wie lauten Ihre Antworten jetzt, nach zwei Jahren?
Ich glaube, dass die Bürgerinnen und Bürger sowohl meine als auch die Arbeit der Bürgerliste als korrekt und sachlich beurteilen. Wir stehen für Offenheit, Transparenz und Handschlagqualität.

Was sind die größten Verdienste der Bürgerliste Für KW?
Die Kommunikation von der Gemeindestube nach außen und der objektive Umgang auch mit kritischen Themen sind unsere Steckenpferde. Wir brauchen keine Meinungen zu übernehmen, die in Großparteien vorwiegend auf Landes- oder Bundesebene vorgegeben werden, was es für uns im Gemeinderat um vieles einfacher macht. Das lässt sich zum Teil auch auf andere Fraktionen übertragen, wie etwa das Thema Windkraft zeigt, das in Königswiesen fraktionsübergreifend be- und verhandelt wurde. Wir haben es geschafft, ohne Übernahme von Einstellungen und nicht mehr haltbaren Aussagen von übergeordneten Ebenen, bestmöglich für Königswiesen sowie unsere gesamte Region zu agieren.

Welche Themen hätten es ohne die Bürgerliste Für KW vermutlich nicht in den Königswiesener Gemeinderat geschafft? Und warum ist es gut, dass sie dort aufgeschlagen sind?
Eine offene Kommunikation und das Nach-außen-Tragen der Gemeindeinformation war eigentlich der Hauptgrund, warum es uns gibt. Zuvor hat man nichts erfahren, wenn man nicht wirklich tief oder direkt eingebunden war. Das war scheinbar nur den Gemeinderäten vorbehalten. Eine Änderung war dringend notwendig.

Warum könnte bzw. sollte das Beispiel Ihrer Bürgerliste auch in anderen Gemeinden Schule machen beziehungsweise von Erfolg gekrönt sein?
Es gibt viele politisch interessierte Menschen, die sich aber keinen parteipolitischen Anzug umhängen wollen, obwohl sie selbst gerne kommunalpolitisch tätig sein wollen. Ich kann nur allen empfehlen: Nutzt eure Kraft für den Einsatz in unserer Gemeinden!

Roland Gaffl als Bürgermeister von Königswiesen angelobt (21.10.2021)

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