TENNIS

"International wird es noch lange dauern"

PREGARTEN. Der 39-jährige Andreas Kranewitter vom SV Pregarten ist in seiner Altersklasse nicht nur national, sondern auch international spitze. So gewann er mit seinem Doppelpartner Jürgen Florian aus Waidhofen/Ybbs Anfang des Jahres die Bronzemedaille bei der Senioren-Hallen-Europameisterschaft in Seefeld. Wir haben uns mit dem verheiratet Familienvater über Corona und die Folgen für den Tennissport unterhalten.

Herr Kranewitter, wie schwer hat Sie Corona getroffen?
Im sportlichen Bereich hält sich das Ganze in Grenzen, man kann ja laufen, Rad fahren oder Kräftigungsübungen machen. Aber beruflich hat es mich schon schwer getroffen. Ich bin Miteigentümer des Radgeschäftes HG bike & race in Leonding. Wir mussten genau in den vier umsatzstärksten Wochen des Jahres zusperren. Zum Glück konnten wir am 14. April wieder öffnen und das Geschäft ist sehr gut angelaufen.

Wann kann sich Ihrer Meinung nach im Tennis wieder eine Normalisierung einstellen?
Im Breitensport ist Tennis ja mit 1. Mai wieder frei gegeben. Die Freude darüber, dass es endlich wieder losgeht, ist natürlich riesengroß. Aber internationale Turniere wie die ATP-Tour, die WTA-Tour oder die ITF-Seniors-Tour, bei dir ich engagiert bin, werden noch lange nicht gespielt werden können. Tennis ist eine Weltsportart, die Spieler kommen von überall her und ich denke, es wird noch sehr lange dauern, bis der Flugverkehr wieder vollständig intakt ist. In China kommt zwar schön langsam wieder die Normalität zurück, in Afrika jedoch steht das Virus gerade erst am Beginn.

Was bedeutet Corona generell für die Tennisvereine?
Ich denke, die Tennisvereine hat das Corona-Virus jetzt nicht so extrem erfasst. Was aber sicher einige Vereine und vor allem auch meinen Verein, den SV Pregarten, härter trifft, ist die Gastronomie. Wir hätten ja vom 23. bis 27. April eines der größten nationalen Seniorenturniere in Pregarten ausgetragen – mit weit mehr als 100 Teilnehmern aus allen neun Bundesländern. Dieses Turnier wäre für unser Vereinslokal die größte Einnahmequelle des Jahres gewesen.

Was wären Ihre persönlichen Höhepunkte 2020 gewesen?
Zum Glück konnte ich beim ersten Highlight 2020, den Hallen-Senioren-Europameisterschaften in Seefeld, noch antreten. Doch ob die Senioren-Weltmeisterschaft in Umag in Kroatien gespielt werden kann, steht noch in den Sternen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.