Kinderfußball: Eltern und Fans auf Distanz halten!

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OÖ, BEZIRK FREISTADT. Der OÖ Fußballverband (OÖFV) startet am kommenden Wochenende ein revolutionäres Pilotprojekt im Nachwuchsfußball: Bei Turnieren in den Altersklassen U 6 bis U 9 werden in den Regionen Nord und Ost neue Rahmenbedingungen berücksichtigt, die gewährleisten sollen, dass im Kinderfußball der Spaß an der Ausübung des Sports im Vordergrund steht.
„Die Einflüsse von außen, also speziell von Trainern und Eltern, nehmen im Kinderfußball immer mehr zu. Die nun eingeführten neuen Maßnahmen werden nicht nur Signalwirkung haben, sondern auch tatsächlich ermöglichen, dass die Kinder unbeeinflusst und in einem angenehmeren Umfeld ihrem Hobby mit Begeisterung nachgehen können“, erklärt OÖFV-Vorstandsmitglied Heinz Oberauer, der mit seiner Kommission Sport für den Nachwuchsfußball in Oberösterreich verantwortlich ist.
Bei den sogenannten "Fair-Play-Turnieren" gibt es zusätzlich zu den gültigen Spielregeln drei wesentliche Maßnahmen: Anstelle eines Schiedsrichters steht ein Spielbegleiter ohne Pfeife außerhalb des Spielfeldes. Grundsätzlich entscheiden die Kinder anlassbezogen selbst und lernen so leichter, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen und zu akzeptieren. Die Trainer verfolgen das Spiel passiv aus einer vorgegebenen Coachingzone, geben nur die nötigsten Anweisungen und besinnen sich auf ihre wichtige Vorbildfunktion.
Außerdem halten auch Eltern und Fans eine gewisse Distanz zum Spielfeld. Sie befinden sich in einem mehrere Meter weit entfernten Zuseherbereich, womit der direkte verbale Eingriff in das Spiel minimiert wird und positive Formen der Anfeuerung Priorität haben. „Fairplay und Spaß stehen im Vordergrund, der in diesem Alterssegment völlig übertriebene Leistungsgedanke wird ins Abseits manövriert. Die Erfahrungen mit aktivem Fair Play werden die Nachwuchsspieler nachhaltig für die kommenden Jahre prägen und das frühe Entwickeln von Sozialkompetenzen fördern. Ich freue mich auf dieses spannende Pilotprojekt und die ersten Erkenntnisse, die der Verband in Zusammenarbeit mit seinen Vereinen erhalten wird“, sagt OÖFV-Präsident Gerhard Götschhofer.
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