PORTRÄT
Pregartner Extremläufer feiert 60sten Geburtstag

- Ambros Mühlbachler beim Wüstenlauf "Atacama Crossing".
- Foto: Privat
- hochgeladen von Roland Wolf
Laufwunder Ambros Mühlbachler feiert am 14. Dezember seinen 60sten Geburtstag. Aufhören ist für ihn keine Option. Aber er will dennoch einen Schnitt machen.
PREGARTEN. Rund 100 Marathons und 140 Ultra-Marathons hat Ambros Mühlbachler in seiner 33-jährigen Laufkarriere absolviert. „Es gibt keinen Kontinent, auf dem ich nicht war“, erzählt der Pregartner Briefträger, der am 14. Dezember seinen 60sten Geburtstag feiert.
Trockene Flussbette, Geröll und Sand
Gleich mehrmals hat er am „Kalahari Augrabies Extreme Marathon“ in Südafrika teilgenommen. „Tagsüber hat es dort bis zu 42 Grad und in der Nacht ist es saukalt“, sagt Mühlbachler. Die Bodenbeschaffenheit bei diesem Lauf über 250 Kilometer wechselt ständig: ausgetrocknete Flussbette, Geröll und dann wieder Sand. Nichts als Sand. Er kann sich an eine fünf Kilometer lange Passage erinnern, für die er zweieinhalb Stunden gebraucht hat.
"Habe noch nie so viel gefroren"
Ein „unglaubliches Erlebnis“ war auch der Wüstenlauf „Atacama Crossing“. Mit 13,5 Kilo im Gepäck überquerte Mühlbachler die Salzfelder in Chile. Und auch dort waren die Bedingungen extrem: tagsüber stieg die Thermometersäule auf 40 Grad, nachts gab es Raureif. „Ich hab noch nie so viel gefroren wie damals im Jahr 2017.“ Mühlbachler nahm auch an Rennen in Jamaika, auf Hawaii, im Oman, auf den Philippinen oder in Patagonien teil. In Europa ließ er selbstverständlich kaum ein extremes Sportereignis aus. Seine wohl wildeste Geschichte: ein Lauf von Dänemark nach Gibraltar. „64 Tage war ich unterwegs und habe dabei 4.178 Kilometer heruntergespult.“ Das sind im Schnitt 65 Kilometer – also ungefähr eineinhalb Marathons – täglich!
Die Flugverzögerungen nerven
Mit 60 Jahren will Ambros Mühlbachler zwar nicht zum Laufen aufhören, aber dennoch einen Schnitt machen. Er wird sich auf Europa konzentrieren. Die langen Flüge und die zum Teil großen Verzögerungen auf den Flughäfen nerven ihn schon gewaltig. „Einmal hatte ich zwischen Ankunft und Start zum Wettbewerb nur zwei Stunden, in denen ich mich ausruhen konnte.“ Fürs nächste Jahr sind schon wieder mehrere fixe Stationen im Rennkalender eingetragen: Auf dem Programm stehen Marathons in Linz, Wien, Prag und in der Wachau. Los geht die Laufsaison am 2. Februar im niederbayerischen Bad Füssing.
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