Unternehmer im Zoom
Gerald Eidenberger ist Tischler aus Leidenschaft

- Gerald Eidenberger (35) hat sein Hobby zum Beruf gemacht.
- Foto: Eidenberger
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Aufgewachsen am Sägewerk der Eltern, hat Gerald Eidenberger früh "Holzluft" geschnuppert. Heute ist er Chef der Eidenberger Möbel GmbH mit sieben Mitarbeitern.
HIRSCHBACH. 2011 hat Gerald Eidenberger sein Unternehmen gegründet, improvisiert im Landwirtschaftsgebäude seiner Eltern. Ein Mitarbeiter war damals mit an Bord und dieser ist heute noch im Team. 2015 wurde die heutige Tischlerei an einem neuem Standort völlig neu gebaut. Es folgten danach zwei weitere Ausbaustufen. Aktuell hat er sieben Mitabeiter, einen Meister, vier FacharbeiterInnen und zwei Lehrlinge. "In einer modernen Tischlerei muss man absoluter Teamplayer sein, damit alle Arbeitsabläufe funktionieren. Ich bin dankbar, dass meine Mitarbeiter dies täglich perfekt umsetzen", sagt Eidenberger. Und so kommt es auch, dass alle eines eint: "Wir haben große Freude am Tischler, besonders, wenn alles reibungslos läuft." Damit die technischen Voraussetzungen dafür gegeben sind, hat Eidenberger sehr in den Maschinenpark investiert. "Die neueste Technik erleichtert die täglichen Arbeitsabläufe und vereinfacht sie. Dank der Digitalisierung sind viele Bearbeitungsmaschinen vernetzt", erklärt Eidenberger. "Mir ist es sehr wichtig, auch technisch auf dem neuesten Stand zu sein, um perfekte Qualität zu liefern und den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern."
Kunden bringen Vertrauen entgegen
Besonders an seinen Aufgaben gefällt ihm, dass eine Idee, die im Kopf beginnt, in die Realität umgesetzt werden kann. "Das ist immer wieder besonders schön. Auch das Vertrauen der Kunden ist immer wieder etwas Besonderes", sagt Eidenberger und ergänzt: "Jemand spart lange Zeit zum Beispiel für eine neue Küche und kommt damit zu mir, davor habe ich großen Respekt und es motiviert mich immer wieder, das bestmögliche Produkt für den Kunden herzustellen."
Ein Jahr und länger vorausschauen
Die größte Herausforderung als Unternehmer ist das ständige, vorausschauende Planen, die Betriebsentwicklung, Aufträge generieren, Materialwirtschaft, Termine einteilen. "Als Unternehmer bewegt man sich meist lange in der Zukunft, zum Beispiel plane ich gerade Aufträge, die erst in einem Jahr geliefert werden, oder bestelle Waren die fast ein Jahr Lieferzeit haben", verrät er. "Das ist sehr wichtig, um über das ganze Jahr möglichst konstant gleich viel Arbeit für die Mitarbeiter zu haben und gleichzeitig jeden Lieferwunsch der Kunden zu erfüllen." Und der Spagat zwischen Zukunftsplanung und momentaner Produktion sei oft herausfordernd, denn wenn eine Frage von Kunden oder Mitarbeitern auftritt, müsse vom Chef immer die richtige Antwort da sein.
Empfehlung ist beste Werbung
Werbung hat es bei der Eidenberger Möbel GmbH die letzten Jahre wenig gegeben: "Unsere Kundenkontakte haben sich hauptsächlich durch Weiterempfehlungen ergeben. "Kunden schätzen unsere individuelle Planung, den fairen Preis und die Handschlagqualität, die mir besonders wichtig ist", sagt der Chef. "Wir planen, produzieren und montieren alle unsere Erzeugnisse selber. Das ist mir wichtig, da nur so individuelle und qualitativ hochwertige Produkte entstehen können." Die Kunden der Tischlerei kommen meist von umliegenden Bezirken, immer öfter liefert man aber auch österreichweit. "Wir produzieren viele Küchen, Bäder und Wohnmöbel für den Privatbereich, genauso aber auch öffentliche Einrichtungen, wie dieses Jahr ein Studentenheim in Wien, Büros, Schulen und Ordinationen.
Der Werdegang bis zum Chef
Gerald Eidenberger war selbst Tischlerlehrling. Schon früh zeigte sich mit Siegen in Lehrlingsbewerben, dass er Talent hat. "Als Geselle habe ich die Staatsmeisterschaft gewonnen und durfte 2009 an den World Skills in Calgary teilnehmen", erinnert er sich gerne. Nach der Meister- und Unternehmerprüfung nutzte er seinen jugendlichen Tatendrang, Eidenberger war damals erst 23 Jahre alt, um sich selbstständig zu machen. Nebenbei war er am WIFI in Linz Ausbildner und ist bis heute Prüfer bei Lehrabschlussprüfungen. Seit 2022 ist er Bezirksinnungsmeister in Freistadt: "Das ist eine große Ehre für mich."
Keine Zeit fürs Nichtstun
Fürs Nichtstun bleibt Gerald Eidenberger kaum Zeit: "Das ist kein Problem, da ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe und diesen sehr gerne ausübe", sagt der 35-jährige Unternehmer. Wenn es passt, kümmert er sich um den Garten und fährt mit seiner Oldtimer-Vespa. Gerne nimmt er sich auch Zeit für Freunde und Hund Benno.



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