Aus für Jubiläumsgabe: Land spart fast eine Million Euro

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BEZIRK FREISTADT. In der Flut der Einsparungsmaßnahmen des Landes Oberösterreich ist sie fast untergegangen: die Einstellung der Jubiläumsgabe. Bis 31. Dezember 2017 erhielten Ehepaare, die schon lange verheiratet sind, eine finanzielle Zuwendung. Goldene Hochzeiten wurden mit einem Golddukaten belohnt, für Diamantene und Eiserne gab es je 400 Euro, für Gnadenhochzeiter 750 Euro, für Juwelenhochzeiter 1.500 Euro und wer die Kronjuwelenhochzeit (75 Jahre) feierte, bekam sogar 2.000 Euro.

Aufgrund der demografischen Entwicklung sind die Kosten für die Jubiläumsgaben in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Verwendete das Land Oberösterreich im Jahr 2014 knapp 800.000 Euro, so waren es 2016 schon 965.186 Euro für insgesamt 4.299 Hochzeiten. „Gerade in Zeiten, in denen jede und jeder gefordert ist, etwas beizutragen, um das große Ziel eines Nulldefizits zu erreichen, müssen wir alle Ausgaben kritisch hinterfragen", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). "Hier handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Landes, bei der es nicht um die Linderung einer Notlage geht. Ich rechne daher mit großem Verständnis der Landsleute.“

Und wie reagieren die Bürgermeister aus dem Bezirk Freistadt auf diese Maßnahme? "Bei uns wurde es bisher so gehandhabt, dass die Jubelpaare ein Geschenk der Marktgemeinde erhalten haben – einen Geschenkkorb oder Einkaufsgutscheine als kleine Geste der Wertschätzung", sagt Tragweins Bürgermeister Josef Naderer (ÖVP). "An dieser Vorgangsweise werden wir auch weiterhin festhalten. Die Jubiläumsgabe hatte die Wertschätzung des Landes allerdings noch etwas spürbarer gemacht."

Sein Amtskollege, Christian Denkmaier (SPÖ) aus Neumarkt, bedauert das Aus der Jubiläumsgabe: "Immerhin haben sich in Neumarkt jährlich 15 bis 20 Paare auf diese finanzielle Zuwendung gefreut." Die Gemeinde werde sich aber für jene Paare, die an der jährlichen Feier und somit am gemeinsamen Essen nicht teilnehmen können, etwas einfallen lassen. "Ich werde ihnen persönlich eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Gutscheins vorbeibringen", sagt Denkmaier.

Herbert Haunschmied, ÖVP-Bürgermeister aus Schönau im Mühlkreis, sagt: "Wir besuchen unsere Hochzeitsjubilare seitens der Gemeinde persönlich und überbringen in der Regel einen Geschenkkorb bzw. Schönauer Einkaufsgutscheine. Die Wertschätzung der Jubelpaare wird bei uns sehr hoch gehalten, weil intakte Ehen und Familien ein sehr hoher Wert sind."

In Unterweißenbach werden die Hochzeitsjubiläen weiterhin in der bisherigen Form gefeiert. Die Gratulationen finden gemeinsam mit Vertretern von Pfarre und Seniorenorganisationen meistens im Kreise der Familie bei den Jubilaren zu Hause statt. "Ich nehme Blumen und ein kleines Geschenk mit", sagt Bürgermeister Johannes Hinterreither-Kern (ÖVP). "Es geht mir um die Wertschätzung und Anerkennung seitens der Gemeinde." Einmal im Jahr werden die Jubelpaare außerdem von der Pfarre zu einer gemeinsamen Messfeier und anschließend zu einem gemütlichen Umtrunk im Pfarrsaal eingeladen.

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