Gemeinsam statt einsam im Alter

Die gemeinsamen Stunden im Tageszentrum Hagenberg halten Körper und Geist der Tageszentrumsgäste in Schwung.
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  • Die gemeinsamen Stunden im Tageszentrum Hagenberg halten Körper und Geist der Tageszentrumsgäste in Schwung.
  • hochgeladen von Carmen Palzer

HAGENBERG. „Ein Hort für Ältere“ – so bezeichnet Helga Hofstadler liebevoll die Einrichtung im ehemaligen Schlecker-Geschäft. Die 64-jährige Pregartnerin ist die Obfrau des Vereines Tageszentrum Bezirk Freistadt Süd, der 2011 gegründet wurde. Kurz darauf, im April 2012, eröffnete das Tageszentrum in Hagenberg. „Aller Anfang ist schwer“, weiß Hofstadler. „In den ersten Monaten haben wir um unsere Besucher gekämpft. Die Leute haben diese Form der Betreuung einfach nicht gekannt.“ Mittlerweile ist das Tageszentrum Hagenberg zu einem selbstverständlichen Teil des Sozialnetzes der Region geworden. An zwei Tagen in der Woche werden jeweils acht pflegebedürftige Menschen im Tageszentrum willkommen geheißen. Betreut wird die Gruppe von der hauptamtlichen Mitarbeiterin Maria Ebersteiner und mehreren ehrenamtlichen Helfern. „Wir haben das Glück, auf 20 freiwillige Mitarbeiter zurückgreifen zu können.“
Seit kurzem gibt es außerdem eine Kooperation mit dem „Zweig Soziales“ des ABZ Hagenberg. Einmal in der Woche schickt das Agrarbildungszentrum einen Praktikanten in das Tageszentrum Hagenberg. „Das ist für uns eine Win-win-Situation“, sagt Ebersteiner. „Während die Schüler Erfahrungen sammeln, haben wir zwei helfende Hände zusätzlich.“ Und über Hilfe freut sich das Tageszentrum immer. „Manche der Tagesgäste müssen gewickelt werden“, erzählt Ebersteiner. Im Durchschnitt sind die Senioren 75 Jahre alt. „Unsere älteste Besucherin ist 90.“ Anfangs waren 100 Prozent der Tageszentrumsgäste weiblich. „Zur Zeit haben wir aber auch einen Herren in der Gruppe“, sagt Ebersteiner. „Und er ist schon so ein bisschen der ‚Star‘ für die Damen.“

Ein Tag im Tageszentrum

Dienstags und donnerstags werden die Senioren ab 7.30 Uhr in das Tageszentrum gebracht. Danach wird geplaudert und gebastelt. Programmpunkte am Vormittag sind beispielsweise Sitztanz und Gedächtnistraining. Mittags wird gekocht. Die Zentrumsbesucher können, müssen aber nicht, mitkochen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen halten die Senioren Mittagsruhe. „Jeder hat seinen Platz zum schlafen“, erzählt Hofstadler. „Für die Leute ist es ganz wichtig, einen eigenen Rückzugsort zu haben.“ Am Nachmittag gehen die Gäste gern in den Garten, spielen Brettspiele oder lassen sich etwas vorlesen. Bis 17.30 Uhr werden dann alle nach und nach abgeholt. „Mit dem Tageszentrum möchten wir die Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen entlasten und wir wollen der Vereinsamung älterer Menschen entgegenwirken“, sagt Hofstadler. Finanziert wird die Einrichtung durch Beiträge der Besucher sowie vom Sozialhilfeverband Freistadt. „Alles, was über Essen, Miete und Personalkosten hinausgeht, finanzieren wir durch Spenden.“

Zur Sache

Im Bezirk Freistadt gibt es derzeit insgesamt fünf Tageszentren:

Tageszentrum
Bezirk Freistadt Süd

Hauptstraße 31
4232 Hagenberg
07236 / 26190

Tageszentrum Freistadt
Bockaustraße 19
4240 Freistadt
0664 / 9682858

Tageszentrum Weitersfelden
Markt 11
4272 Weitersfelden
07956 / 205 45 - 0

Tageszentrum
Unterweißenbach

Markt 3
4273 Unterweißenbach
07956 / 205 45 - 0

Tageszentrum Windhaag
Mühlental 15
4263 Windhaag
0664 / 1617087

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