In 19 Jahren per Bahn bis zur Staatsgrenze
MARCHFELD. Versprochen, geplant, verschoben und auf Eis gelegt. Der Bahnausbau im äußersten Osten Österreichs stellt die Marchfelder Bevölkerung auf eine harte Geduldsprobe. Die Bezirksblätter sprachen mit ÖBB-Projektleiter Heinz Petroczy über den aktuellen Zeitplan in Sachen Ostbahn von Wien bis Marchegg.
Gleich vorweg: Bis 2022 sollen die gesamte Strecke elektrifiziert und alle Bahnhöfe und Haltestellen modernisiert sein. Der Ausbau läuft in mehreren Abschnitten. Gestartet wird mit Wien, wo man 2017 den zweigleisigen elektrifizierten Vollbausbau abschließen will.
Von der Haltestelle Aspern in Wien geht es im zweiten Bauabschnitt weiter bis zur Staatsgrenze bei Marchegg. Von 2018 bis 2023 werden die gesamte Strecke elektrifziert und zwei zweigleisige Abschnitte errichtet. "Diese Ausweichstellen zwischen den Bahnhöfen Siebenbrunn und Lassee sowie zwischen Marchegg und Staatsgrenze sorgen dafür, dass wir die Taktfrequenz steigern können", sagt der Projektleiter. Die Züge sind dann auf Österreichs längster schnurgerader Bahnstrecke mit bis zu 160 km/h unterwegs. "Teil des Projektplans ist auch der Lärmschutz inklusive medizinischem Gutachten", erklärt Petroczy.
In der dritten Ausbauphase bis 2030 wird die gesamte Strecke zweigleisig werden.
Die Bahnhofssanierung im Detail:
Die Teilsanierung des Marchegger Bahnhofs wird vorgezogen. 2015 werden neue Bahnsteig und eine Unterführung errichtet. Ob der Bahnhof einen Aufzug bekommt, hängt von den Verhandlungsergebnissen mit der Stadtgemeinde ab. Erst wenn am Bahnhof 2000 Bahnkunden pro Tag gezählt werden, sind die ÖBB gesetzlich zu Maßnahmen für Barrierefreiheit verpflichtet. Ausnahme: die Bezirkshauptstädte - sie bekommen alle Lifanlagen am Bahnhof.
Bei geringerer Passagierzahl sind die Gemeinden gefordert. Sie müssen pro Jahr und Lift 4000 Euro Wartungskosten zuschießen, damit die ÖBB die Aufzüge errichten.
2017 wird in weiterer Folge der Bahnhof Raasdorf saniert, 2019 Leopoldsdorf, 2020 Lassee und Glinzendorf, 2012 Untersiebenbrunn und Teil 2 des Marchegger Bahnhofs und schließlich 2022 Breitensee.
Ulrike Potmesil
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