Mentale Gesundheit
Verstehen und unterstützen von Depressionen

Depressionen sind eine psychische Erkrankung, von welcher weltweit etwa 350 Millionen Menschen betroffen sind. | Foto: pixabay
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  • Depressionen sind eine psychische Erkrankung, von welcher weltweit etwa 350 Millionen Menschen betroffen sind.
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Eine Depression ist eine weitverbreitete psychische Erkrankung, die Menschen jeder Altersgruppe betreffen kann. Wir haben mit Elisabeth Sternbacher-Gabriel, Klinische Psychologin aus Hermagor, darüber gesprochen.

Gailtaler: Was sind Depressionen eigentlich? Was genau kann man sich darunter vorstellen?
Elisabeth Sternbacher-Gabriel: Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Sie drücken sich in Form einer gedrückten Stimmung, einer Hemmung von Antrieb und Denken, Interessenverlust und durch vielfältige körperliche Symptome, wie Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Appetitstörungen bis hin zu Schmerzzuständen aus. Betroffene verlieren ihr Interesse und ihre Freude am Leben.

Wie können sich Depressionen bemerkbar machen und was unterscheidet eine Depression von Trauer?
Die depressive Erkrankung zeigt sich unterschiedlich. Es kann zu langen Phasen einer eher leicht gedrückten Stimmung kommen oder es zeigen sich intensive depressive Phasen über Wochen, die sich mit Phasen der Besserung abwechseln. Es kann auch zu einer Stimmungsinstabilität kommen. Depressive Phasen wechseln sich dann mit Phasen gehobenerer Stimmung ab. Viele Symptome der Trauer und der Depression sind ähnlich, aber trauernde Menschen unterscheiden sich in ihren Gedanken, die sich auf den Verlust eines geliebten Menschen beziehen. Trauer ist eine normale Reaktionsform. Erst wenn die Trauerreaktion länger andauert, beispielsweise mehrere Monate, sollte man an eine Depression denken.

Warum sind Depressionen oder psychische Erkrankungen im Allgemeinen heutzutage noch immer ein Tabu Thema?
Ich sehe in den letzten Jahren eine zunehmende Offenheit psychischen Erkrankungen gegenüber und zwar über die gesamte Altersspanne. Besonders Jugendliche setzen sich mit ihrer psychischen Gesundheit immer mehr auseinander. Allerdings gibt es teilweise immer noch die Meinung, dass psychische Erkrankungen „selbstverursacht“ sind und das führt zu Scham und in weiterer Folge zu einem Tabu. Wesentlich ist es zu verstehen, dass depressive Erkrankungen durch ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren entstehen, wie zum Beispiel einer erblichen Vorbelastung. Depressionen hängen aber auch mit einer Stoffwechsel- und Funktionsstörung im Gehirn zusammen, wodurch es zu einer Veränderung bestimmter Botenstoffe kommt. Ebenso eine wesentliche Rolle spielen bestimmte Entwicklungserfahrungen und Persönlichkeitsfaktoren, die zu einer erhöhten emotionalen Verletzlichkeit und einer geringeren Stressresistenz führen können. Und natürlich spielen belastende Lebensereignisse eine große Rolle.

Merken Sie einen Unterschied, wie damit in größeren Städten im Gegensatz zu kleinen Orten umgegangen wird?
Das Depressionsrisiko ist in großen Städten etwa eineinhalbmal höher. Man erklärt sich das damit, dass Städter sozial oft isolierter leben und ein Leben in der Stadt mit mehr Stress verbunden ist. Am Land pflegt man meist mehr soziale Kontakte, was unterstützend sein kann. Dennoch haben viele Betroffene Angst vor Stigmatisierung und verheimlichen ihre Krankheit zu lange. Sie versuchen „irgendwie weiterzumachen“, was letztendlich meist zu einer Verschlechterung der Symptomatik führt.

Wie kann man einer betroffenen Person helfen?
Es ist wichtig zu akzeptieren, dass der oder die Betroffene wirklich krank ist, und nicht zu resignieren. Man sollte Betroffene motivieren und sie dabei unterstützen, sich Hilfe zu holen. Depressionen sind heute medizinisch und therapeutisch gut behandelbar. Raten Sie nicht dazu „sich zusammenzunehmen“, denn eine Depression hat nichts mit mangelnder Willensstärke zu tun. Selbstmorddrohungen müssen ernst genommen werden. Allgemein ist es wichtig, geduldig zu bleiben, für den anderen da zu sein, zu kurzen Aktivitäten, wie zum Beispiel einem Spaziergang, zu motivieren und auch auf sich selbst gut zu achten.

Was wäre Ihnen zu diesem Thema noch wichtig?
Depressionen können wirkungsvoll behandelt werden, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt werden. Das setzt voraus, dass die Betroffenen über ihre Erkrankung informiert sind und darüber sprechen. Einer der ersten Ansprechpartner ist der Hausarzt oder die Hausärztin.

Depressionen sind eine psychische Erkrankung, von welcher weltweit etwa 350 Millionen Menschen betroffen sind. | Foto: pixabay
Elisabeth Sternbacher-Gabriel ist Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin und Vertragspsychologin. | Foto: Privat
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