Bezirk Hermagor
3G: Gastronome und Friseure atmen auf
Seit einigen Tagen gilt in manchen Bereichen wieder die 3G-Regel. Für die betreffenden Branchen eine absolut erleichternde Entscheidung.
BEZIRK HERMAGOR. Als verkündet wurde, dass für den Eintritt in Bars und Restaurants oder für den Besuch beim Friseur bald wieder „nur“ ein 3G-Nachweis notwendig ist, war den Wirten und Unternehmern die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Die lange Zeit der 2G-Bestimmungen nimmt ein Ende. Anstrengende Wochen und Monate liegen hinter Manuela Kepold. In der Marktgemeinde Arnoldstein hat sie vor einigen Jahren ihren Frisörsalon "Haarkraft" eröffnet. „Es wurde über Corona diskutiert und das ohne Ende. Bis ich mal gesagt habe, dass wir nicht mehr darüber sprechen“, erzählt sie.
Ein wichtiger Schritt
In ihrem Geschäft bedient sie hauptsächlich Stammkundschaft – Laufkundschaft verirrt sich doch recht selten in ihren Salon. So musste sie sich bei Einführung der 2G-Regel weniger Sorgen um rapide sinkenden Umsatz machen. Andere Branchenkollegen seien nicht so glimpflich davongekommen, weiß sie. Friseure, die auch auf Laufkundschaft angewiesen sind und deren Hauptkundschaft keine Stammkunden sind, hätten sicherlich einen wirtschaftlichen Einbruch von nahezu 5o Prozent gehabt, vermutet Kepold. „Ich hatte Glück aber andere Geschäfte hatten nichts zu tun und waren quasi leer“, sagt sie.
Als sie von der Wiedereinführung der 3G-Regel las, war sie dennoch sehr erleichtert: „Meine ersten Gedanken waren ‚Endlich‘ und ‚Gottseidank‘. Und das sage ich nicht nur als Unternehmerin sondern auch mit Blick auf unser Leben.“ Den Schritt der Regierung, wieder auf 3G umzusteigen, empfindet Kepold als sehr wichtig. Das negative Testergebnis hält sie als für sehr sicher. „Wenn man geimpft ist, geht man sich nicht testen – außer man muss - aber man trotzdem Überträger sein kann“, fragt sie sich. Vorerst heißt es für sie jetzt erstmal aufzuatmen.
Lerres Lokal
Auch im der Bar von Andreas Zerza hat man die 2G-Regel stark zu spüren bekommen. Dennoch war er froh überhaupt seine Bar aufsperren zu können. „Viel schlimmer wäre es für uns gewesen, wenn wir wieder hätten zusperren müssen“, sagt Zerza. Immer wieder nahmen in seiner Bar Urlaubsgäste Platz. Einheimische Kundschaft und vor allem die Jugend ließ sich nur noch selten blicken. Mit ein Grund war für ihn die vorgezogene Sperrstunde um 22 Uhr. „Alle haben daheim getrunken. Jetzt, wo die Sperrstunde auf 24 Uhr verlegt wurde, kommen die Gäste wohl wieder“, berichtet er. Nichtsdestotrotz hinterließ 2G seine Spuren im Umsatz. Bereits um 11 Uhr vormittags öffnet Zerza die Türen zu seinem Lokal – Gäste kamen jedoch nicht. „Ich hab schon überlegt ob ich tagsüber zusperren soll und erst am Abend aufsperre“, erinnert er sich an die Zeit.
Vorsichtig optimistisch
Über 3G freut er sich. So hätten auch Ungeimpfte wieder die Chance ihrem Lieblingsrestaurant oder -bar einen Besuch abzustatten. Darin sieht er einen großen Vorteil für die Lokale. Dennoch ist der Barchef vorsichtig und erleichtert zugleich: „Die Zahlen sind nach wie vor hoch. Was uns aber den größten Vorteil bringt ist die Sperrstunde um 24 Uhr.“ Aber auch 3G werde den Gastronomen in nächster Zeit wieder die Hoffnung zurückgeben.
Nicht voreilig handeln
WernEr Plasounig, Leiter der Wirtschaftskammer Bezirksstelle Hermagor über die Rückkehr und Bedeutung der 3G-Regel.
Gailtaler Woche: Was halten Sie von der Wiedereinführung der 3G-Regel?
WernEr Plasounig: Die Betriebe und Mitarbeiter stehen motiviert in den Startlöchern für die kommenden Semesterferien. Jede Lockerung für unsere Mitgliedsbetriebe wird natürlich begrüßt. Der zweite Traumwinter mit Coronabremse hat massive Spuren in allen Bereichen hinterlassen. Als traditioneller Tourismusbezirk mit viel frischer Luft, würden sich viele Betriebe weitergehende Lockerungen wünschen. Man ist dankbar, dass die Gäste wieder kommen können.
Wie wichtig ist die 3G-Regel für die Wirtschaft Gailtals - auch im Bezug auf die Semesterferien in Österreich?
Die Entscheidung einen Urlaub zu buchen ist bei den meisten leider schon gefallen oder entfallen. Die Hoffnung, dass die massiven Umsatzeinbrüche etwas gelindert werden, liegt nun an den Tagesgästen, die spontan ins Gailtal zum Schifahren kommen.
War die Wiedereinführung ein notwendiger Schritt?
Wer kann das seriös beantworten? Voreilige Schritte waren bei der explosionsartigen Verbreitung von Omikron sicher nicht angebracht. Wichtig war, dass ein Wirtschaften, wenn auch mit vielen Einschränkungen trotz der schlimmen Pandemie möglich war.
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