Möderndorf
Acht Tage Adrenalin pur

Startklar: Ardit macht sich für das Rennen bereit. Ausgangspunkt für die Rally war die Stadt Vlora | Foto: Foto Alessio Corradini
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  • Startklar: Ardit macht sich für das Rennen bereit. Ausgangspunkt für die Rally war die Stadt Vlora
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Ardit Kurtaj aus Möderndorf ist eine "wilde Rennsau“. Er hat die Rally Albania geschafft.

MÖDERNDORF. „Mir tut heute noch der ganze Körper weh. Aber die Glücksgefühle überwiegen und machen die Plagerei wieder wett“, strahlt Ardit Kurtaj. Der 39-Jährige hat vor wenigen Tagen bei der Rally Albania teilgenommen. „Ich wollte meine Heimat mal auf eine andere Art und Weise entdecken“, begründet der aus Shkodra stammende Albaner seine Beteiligung und schwärmt: „Die Rally bringt dich an Orte, wo man als Normalsterblicher gar nicht hinkommt“. Das Event hat heuer zum 15. Mal stattgefunden. Organisiert wird die Veranstaltung von Landsmann Edwin Kasimati, ein im Rennsport bekanntes Gesicht. Die Rally führte die Teilnehmer in acht Tagen und acht Etappen über eine Strecke von 2000 Kilometer durch das ganze Land – von der Insel Sazan an der albanischen Adriaküste bis ins verschneite Hochgebirge der albanischen Alpen. Gestartet wurde dieses Jahr in der Hafenstadt Vlora. Ziel war Albaniens Metropole Tirana. Von den 2000 Kilometern sind 1200 als Sonderprüfung unter Zeitmessung zu bewältigen - ganz nach dem Motto: möge der Schnellste gewinnen.

Anspruchsvolle Strecke

Die fahrtechnisch anspruchsvolle Rally ist zu 100 Prozent „Offroad“. Gefahren wird mit Roadbook und es geht über Wiesen, Waldwege, Forstwege, Mulisteige, durch Flüsse, über Steine, Geröll und Sand. Ziemlich anstrengend ist sich auf das Roadbook und die Strecke gleichzeitig zu konzentrieren. Ich war schon immer ein Offroader“, gesteht Kurtaj. An den Start ging der Motorsportverrückte mit seiner KTM 500er Enduro, die er fürs Rallyfahren adaptiert hat. „Die Strecke war dieses Jahr besonders schwierig. Wir hatten zwei Regentage. Die Flüsse führten viel mehr Wasser als sonst üblich. Jeden Tag mussten wir sechs bis sieben Flüsse davon überqueren, ohne dass man das Motorrad versenkt.“
Zu beißen hatte der Gailtaler an der zweitägigen Marathonetappe. Die erste Etappe ging über 340 Kilometer, 300 Kilometer davon als Sonderprüfung. Die zweite über 370 Kilometer mit 320 Kilometer Sonderprüfung. Die Fahrer mussten dazu früh aus den Federn. Um 5.30 Uhr morgens heulten die Motoren auf. Davor blieb nur eine halbe Stunde Zeit, um am Motorrad zu arbeiten und es startklar zu machen. „Bei den Marathon-Tagen sollten wir ohne Service auskommen. Da hieß es vor allem: Reifen schonen.“ Die täglich anfallenden Servicearbeiten am Motorrad erledigen die Wettkämpfer eigenhändig. Kupplung, Felgen, Lenker und jede Menge Hebel gehören zur Notfall-Reserveausrüstung. „Teile, wo wir vermuten, die könnten ihren Dienst versagen, haben wir immer dabei“, berichtet Ardit. Er könnte glatt als Mechaniker durchgehen. Sein Motorrad kann er quasi im Schlaf auseinander- und wieder zusammenbauen.

Gebrochene Knochen sind normal

Eine Rally wie diese fordert ihren Tribut. Abgebrannte Fahrzeuge, Maschinen die in Schluchten landen oder einem Motor-, Kupplung- und Kühlerschaden zum Opfer fallen sind an der Tagesordnung. Knochenbrüche, Zerrungen, Stauchungen: für die Fahrer ganz normal. Kurtaj ist glimpflich davon gekommen. Nur die Schramme an der Nase zeugt von der Kollision mit einem Ast. „Ich hatte keine Wahl. Entweder in die Schlucht stürzen oder den Ast mitnehmen“, grinst er schelmisch. Von den 172 Teilnehmern hat es gerade mal die Hälfte ins Ziel geschafft. Ardit beendete das Rennen mit dem beachtlichen 36. Platz. Wieso die ganze Quälerei? „Es ist der Adrenalinkick, die Geschwindigkeit. Wenn du mit 80, 90 Sachen über Bergstraßen rauf und runterrast, links ein Baum, rechts eine Schlucht die 40 Meter in die Tiefe geht“, das ist unbeschreiblich“, erzählt Kurtaj und fährt fort: „Die Gefahr, das Risiko blende ich aus. Ich vertraue auf das eigene Können, meine Erfahrung und die Maschine.“

Aktiv in Rally-Szene

Seit 2018 ist Ardit aktiv in der Rally Szene. Bei der Rally Albania vor vier Jahren gab er sein Debüt: „Das war mehr ein Versuchslauf.“ Letztes Jahr nahm Kurtaj die Dinaric Rally in Kroatien in Angriff, vor zwei Jahren die Illyria Raid und die TRX Rally in Kroatien. Beim Tirana 24-Hours Rally heimste er zwei Mal den dritten Platz ein. 2020 ging er beim Rennen als Sieger hervor. Für 2022 hat Kurtaj, der seit 17 Jahren die Gastronomie der Nassfeld Liftgesellschaft betreut, die „Hellas Rally“ in Griechenland im Visier. Sein großes Ziel aber ist die Rally Dakar.
In Ardits Besitz sind eine KTM 990er für die Straße, das Rallye Motorrad, die KTM 500 und ein Trail Motorrad, eine Beta 300. „Mit der ich auch die Gipfel unsicher mache und nicht schone“, lächelt er spitzbübisch. Die Söhne Julian (15) und David (13) sind ebenfalls dem Temporausch verfallen. Julian ist Bike-Downhiller. David fährt Motocross und Trail. „Ich kann es kaum erwarten, bis sie 18 sind und wir gemeinsam eine Rally bestreiten. Gattin Christine, eine begeisterte Reitsportlerin, hat sich vor zwei Jahren in den Motorradsattel geschwungen. „Mit ihr mache ich eher gemütliche Touren auf der Straße“, so Ardit. Nur Tochter Lorena (9) zieht Pferde dem Motorsport vor.

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