Bezirk Hermagor
Eine Wintersaison mit vielen Fragenzeichen und Unsicherheiten
Aktuell herrscht Hochbetrieb auf Kärntens Skigebieten. Wie erging es regionalen Hotelbetreibern bisher?
BEZIRK HERMAGOR. Über traumhafte Pistenverhältnisse, viel Schnee und strahlender Sonnenschein dürfen sich aktuell Hotelbetreiber und Skigebiete freuen. Doch zu Beginn der Wintersaison war die Stimmung noch bei allen am Tiefpunkt. Der Lockdown im November beziehungsweise Dezember warf die Unternehmer, die sich zu diesem Zeitpunkt voll auf die Wintersaison konzentrierten, völlig aus der Bahn. „Wir mussten zusehen, dass wir genügend Mitarbeiter für die Wintersaison finden und sie dann rechtzeitig anmelden. In der Gastronomiebranche ist der Mitarbeitermangel ja ein großes Problem“, sagt Johann Plattner vom gleichnamigen Alpenhotel. Mit Anfang Dezember konnte der erfahrene Hotelchef schließlich seine Arbeitskräfte für die heurige Saison anmelden.
Zufriedene Gäste
Aber nicht nur bei Hotelbetreibern und Mitarbeitern machte sich die Unsicherheit breit. Auch die Gäste hatten Bedenken, ob ein Winterurlaub möglich sein wird oder nicht. Unplanbarkeit und und Unsicherheit waren somit auch heuer wieder ständiger Begleiter bei allen Beteiligten bei Start der Wintersaison. „Zum Glück ging sich dann aber alles gut aus. Wir hatten eine schöne Weihnachtssaison. Die Auslastung heuer ist trotzdem nicht mit der von vergangenen Jahren zu vergleichen“, so Plattner. Durch das traumhafte Wetter und den strahlenden Sonnenschein dürfen sich der Unternehmer und seine Mitarbeiter dennoch über einen guten Terassenbetrieb freuen. „Wir sind jetzt nicht unzufrieden.“ Die optimalen Schnee- und Pistenverhältnisse sowie das herrliche Wetter leisten ihren Beitrag. „Die Gäste, die bei uns sind, sind äußerst zufrieden“, freut sich Plattner. Rund 90 Prozent seiner Stammgäste haben den Weg heuer wieder in sein Alpenhotel gefunden. Knapp 60 Prozent davon kommen Wien, dem Burgenland, der Steiermark und Niederösterreich.
Personalmangel
Das wachsende Problem, geeignetes Personal für die Gastronomie zu finden, beschäftigt ihn jedoch sehr. „Wir haben ein gewisses Stammpersonal und Personal, das nur in den Wintermonaten zu uns kommt. Diese Mitarbeiter sind dann im Sommer in den Seengebieten, wie Wörthersee, Faaker See oder Klopeiner See tätig. Kein einziger davon ist zu uns zurückgekommen. Sie sind alle in andere Branchen abgewandert“, erklärt der Hotelinhaber. Die Pandemie und vor allem die Omikron-Variante bestimmen dennoch die Saison ordentlich mit. Nach wie vor gäbe aber aufgrund dessen Absagen seitens der Urlauber. Im Alpenhotel Plattner versucht man alles, um den Gästen einen sicheren Aufenthalt gewährleisten zu können. „Auch wenn es Absagen gibt, fallen die nicht allzu sehr ins Gewicht und wir können die freigewordenen Zimmer gut weitervergeben“, sagt Plattner. Schulskikurse wird es aber in nächster Zeit noch keine geben. „Hoffentlich bleiben uns das schöne Wetter und die Schneeverhältnisse noch lange erhalten. Außerdem wünsche ich mir für die restliche Saison, dass uns die Omikronwelle nicht überschwemmt“, hofft Plattner.
Zusammenhalten
„Durchwachsen“ – so beschreibt Markus Brandstätter, Geschäftsführer der NLW Tourismus Marketing GmbH, die bisherige Wintersaison. Der Lockdown zu Saisonbeginn warf wieder viele Fragen auf. „Wir wussten nicht, ob, wann und unter welchen Voraussetzungen man schließlich aufsperren darf“, erinnert er sich. Auf allen Seiten herrschte komplette Planungslosigkeit. Eine enorme Herausforderung für die Hotel- und Gastronomiebranche sowie Bergbahnbetreiber. In kürzester Zeit galt es Personal zu finden und einen Plan zu erstellen, wie man die 2G-Verordnung kontrollieren werden. „Der Aufwand war brutal aber es hat alles funktioniert“, ist Brandstätter erleichtert. Aktuell sind Unternehmer, Hotelbetreiber, Personal und Co. froh, ihre Türen für die Urlauber geöffnet zu haben. Die Auslastung über Weihnachten und Silvester sei recht gut gewesen, momentan befinde man sich im Jännerloch. „Man kann sagen: Ja es geht halbwegs aber von vergangenen Jahren sind wir weit entfernt. Viele wollen trotzdem unter den jetzigen Voraussetzungen nicht kommen. Im Jänner fehlen uns die Wochenendgruppen“, fasst Brandstätter zusammen. Die Urlauber werden immer vorsichtiger, das merkt auch der NLW-Chef. Keiner weiß, wie sich die Situation rund um Omikron noch entwickeln werde. „Es gibt noch viele Unsicherheitsfaktoren. Aber da müssen wir durch“, so Brandstätter. Er hofft weiterhin auf die perfekten Schnee- und Wetterbedingungen und darauf, die Saison bis zum Ende durchziehen zu können. „Alles ist optimal vorbereitet. Gemeinsam schaffen wir das.“
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