Heimatliche Spurensuche

EGG (jost). In den Klassen der zweisprachigen Volksschule herrscht reges Treiben. Mit Begeisterung basteln die 34 Kinder Kärntner Fahnen, malen das Kärntner Wappen, lernen Gedichte und Lieder, denn am Tag vor dem 10. Oktober wird bei einer schulinternen Gedenkfeier der historische Tag feierlich gewürdigt.

Mit allen Sinnen begreifen
„Das Interesse an diesem geschichtlichen Ereignis versuchen wir kindgerecht zu wecken“ schildert Direktorin Johanna Robin und greift zu anschaulichen Erklärungen um den 95. Jahrestag begreiflich zu machen. „Wir haben mit den Schülern eine Wahlurne sowie weisse und grüne Stimmzettel gebastelt. So versuchen wir, den Begriff „Volksabstimmung“ dem Alter angepasst zu erklären. Der Wunsch der Schulleitung ist es vor allem, dass die Kinder Heimat im Herzen tragen, die Zukunft im Auge haben und das friedliche Zusammenleben von Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Sprache der Nachbarn verstehen
Mehr als die Hälfte der Egger Volksschüler werden zweisprachig unterrichtet. „Ich bin froh über das Umdenken, denn die Bevölkerung beginnt zu realisieren, dass das zweisprachige Kärnten keine Bedrohung, sondern eine Bereichung ist“ weiss die Schulleiterin und ergänzt:
"Slowenien ist unser Nachbarland, viele unserer Vorfahren, auch jene unserer jetzigen Volksschulkinder, haben slowenisch gesprochen. Daher freut es mich, dass die Kinder durch kommunikativen und spielerischen Zugang eine sprachliche und kulturelle Vielfalt entwicklen können und die Sprache unserer Nachbarn verstehen. Aus diesem Grund wird besonders zum Kärntner Landesfeiertag die slowenische Sprache mit Gedichten und Liedern in den Unterricht integriert.

Stolz auf Heimat
Emma Novak aus Micheldorf stellt mit etwas Wehmut fest: „Schade, dass der 10. Oktober dieses Jahr an einem Samstag ist, denn so entfällt unser schulfreier Tag“ und Marvin Rauscher singt voll Stolz eine Strophe des einstudierten Liedes: „Ich lebe gern in diesem Land, denn Kärntnen ist mein Heimatland.“