Gailtal
Kärnten soll eine wolfsfreie Zone werden
Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber fordert ein wolfsfreies Kärnten.
KÄRNTEN. Was in Schweden nur von der EU-Kommission akzeptiert wurde, soll auch in Kärnten möglich sein: eine wolfsfreie Zone. In Schweden werden weite Teile des Landes mittels Bejagung der Wölfe „wolfsfrei gemacht“, da die traditionelle Rentierhaltung höherrangig angesehen wird als der strenge Artenschutz gemäß der FFH-Richtlinie. „Was in Schweden möglich ist, muss auch in Kärnten möglich sein“, fordert LK-Präsident Siegfried Huber. Der Alpenraum von Kärnten und die darin seit Jahrhunderten praktizierte Alm- und Weidewirtschaft werden durch die Alpenkonvention besonders geschützt. In dem Staatsvertrag zwischen acht Alpenländern und der EU bekennen sich die Vertragspartner dazu, die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zu schützen. „Die FFH-Richtlinie sieht einen strengen Schutz von Wölfen vor, obwohl diese nicht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten stehen. Damit steht die FFH-Richtlinie als untergeordnete Richtlinie im direkten Widerspruch zur übergeordneten Alpenkonvention. Wenn die EU ihre eigenen Gesetze ernst nimmt, dann muss sie die FFH-Richtlinie ändern, den Schutzstatus der Wölfe herabsetzen und wolfsfreie Zonen im Alpenraum ermöglichen!“, verlangt Huber. Da Kärnten mit der gesamten Landesfläche von der Alpenkonvention umfasst ist, würde sich die wolfsfreie Zone über das ganze Bundesland erstrecken.
Herdenschutz nicht nachhaltig
Auch über das Thema Herdenschutz auf den Kärntnern Almen wurde diskutiert. Der LK-Präsident verdeutlichte, dass der herkömmliche Herdenschutz keine nachhaltige Lösung sei. Zu sehen sei das am Beispiel in der Schweiz. „Warum sollen wir in Kärnten Millionen in Herdenschutzmaßnahmen investieren, wenn wir am Beispiel der Schweiz sehen, dass es am Ende des Tages wieder darauf hinausläuft, dass Wölfe abgeschossen werden müssen?“, gibt LK-Präsident Huber zu bedenken. „Wölfe passen nicht nach Kärnten. Sie passen nicht ins Alpenland und bedrohen die Lebensgrundlagen der traditionellen, kleinbäuerlichen Berglandwirtschaft. Die EU muss ihre weltfremde Haltung beim Thema Wolf endlich aufgeben – Herdenschutzmaßnahmen sind keine nachhaltige Antwort auf Problem, zumindest nicht für das Alpenland“, so Huber abschließend.
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